Wassertank und Tränke

Hier können Fragen rund um Formicarienbau, Einrichtung und Zubehör gestellt werden.

Wassertank und Tränke

Beitragvon Alimato » Mittwoch 30. April 2014, 20:05

Wassertank-Lösungen und Tränken
Dieser Thread soll eine Ideensammlung werden zum Thema Wassertank-Lösungen(ein Wassergraben im Porenbeton ist damit nicht gemeint) und Tränken.
Wäre also schön wenn ihr eure Ideen und Nester mit Wassertank oder eure Tränken hier vorstellt und von euren Erfahrungen damit berichtet.

Vorwort:
Wassertank
Seit meinen Anfängen in der Ameisenhaltung ist die Bewässerung bzw. Befeuchtung des Nestes/Arena mitunter eines der wichtigsten und für mich auch lästigsten Probleme.
Die schlichte Frage :“Wie oft soll ich wie stark bewässern?“ lässt sich einfache nicht verbindlich beantworten. Wobei die Gründe hierfür auf der Hand liegen, je nach gehaltener Art, Bauweise und Art des Nestes, Belüftung, Temperatur und noch vieles mehr, fällt die Antwort immer anders aus.

Also hilft alles nichts... gerade in der Anfangszeit der Ameisenhaltung allgemein und bei jedem neuen Nest-Typen(Neubau/-kauf) im speziellen müssen einige Bewässerungstests durchgeführt werden, um das Nest bzw. die Bewässerung des Nestes den Bedingungen seiner zukünftigen Bewohner anzupassen.
Während ein Nest für Myrmica rubra perfekt sein kann, wäre das selbe Nest(Bedingungen) für z.B. Messor barbarus viel zu feucht und würde auf Dauer sicher zum eingehen der Kolonie führen. Und umgekehrt.

Also ausprobieren.

Und das kann mitunter sehr lästig werden, sowohl bei Farmnestern als auch bei Porenbeton-Nestern mit der oft benutzten Wassergraben-Bewässerung, da einfach zuviele Faktoren eine Rolle spielen.

Klar hat man dann irgendwann den Bogen raus und bewässert schon ganz intuitiv ….. Tag ein Tag aus... denn bei einer Kolonie, ist zwar ein Turnus von 2-3 Tagen unter Umständen möglich, bei zwei, drei Kolonien mit verschieden Bedürfnissen, wird die Bewässerung zu einem täglichen (und für mich auch nervigen) Thema.

Ganz klar eine dauerhafte Bewässerungslösung musste her... ein Wassertank.

Tränken
Beim Thema Tränke sind sich die meisten Ameisenhalter einig: Eine externe(zusätzliche) Wasserversorgung in der Arena muss gewährleistet sein. Und das ist wahrscheinlich einer der wenigen, wenn nicht sogar der Einzige, Haltungsparameter der völlig unabhängig von der Art immer gleich ist.

Aber auch hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten mit jeweiligen Vor- und Nachteilen.


Fange damit mal an einige Ideen aufzulisten und darüber zu berichten.

Tränken:
Reagenzglas als Tränke
Eine einfache Möglichkeit eine Tränke in der Arena zu verwirklichen ist es einfach ein befülltes RG ohne Abdeckungsfolie anzubieten.
1.jpg

Vorteile:Günstig und einfach. Dennoch ein sehr solide Wasserversorgung, die einige Zeit vorhält.
Sehr geringes Risiko für die Arbeiterinnen zu ertrinken.

Nachteile: Könnte wieder als Nest oder Zweignest angenommen werden. ;
Sieht nicht besonders gut aus(Geschmackssache)


Vogeltränke (Wasser):
Eine einfache Möglichkeit eine Tränke in der Arena zu verwirklichen ist es einfach eine Vogeltränke zu nehmen und den Austrittsbereich des Wassers mit Watte zu füllen, damit keine Ameisen darin ertrinken können.
2.jpg

Vorteile:Günstig und einfach.
Sehr geringes Risiko für die Arbeiterinnen zu ertrinken.

Nachteile: Sollte auf einer Glasplatte, Stein oder ähnlichem stehen, wenn sie direkt auf Sand oder Erde gestellt wird, neigen die Ameisen dazu solange Sand dorthin zu bringen bis das Wasser über die Sandbrücke in die Arena ausläuft.;
Sieht nicht besonders gut aus(Geschmackssache)


Vogeltränke (Honig)
Eine einfache Möglichkeit Honig in größeren Mengen anzubieten, ohne das eine Arbeiterin darin ertrinken kann, ist den Honig in eine Vogeltränke zu füllen und diese im Austrittsbereich mit Watte zu verschließen(nicht feste stopfen, da Honig nicht so leicht durch Watte fließt). Durch den geringen Luftaustausch hält der Honig in der Tränke auch eine ganze Weile.
3.jpg

Vorteile:Günstig und einfach. ;
Sehr geringes Risiko für die Arbeiterinnen zu ertrinken.

Nachteile: Sollte auf einer Glasplatte, Stein oder ähnlichem stehen, wenn sie direkt auf Sand oder Erde gestellt wird, neigen die Ameisen dazu solange Sand dorthin zu bringen bis der Honig über die Sandbrücke in die Arena ausläuft.; Sieht nicht besonders gut aus(Geschmackssache);
Macht erst bei großen Kolonien Sinn.


Wassertank

Farm mit integriertem Wassertank (Versuch)
Von mit Sand/Lehm befüllten Farmnestern bin ich ohnehin nicht begeistert,... schlechte Einsicht, schlechte Belüftung, …. aber das Bewässern ist ja mal richtig für die Füße. Entweder durch einen der zwei möglichen Zugänge, meist wird somit ein Zugang dauerhaft blockiert und die Belüftung ist noch schlechter oder aber durch Abnahme des Deckels und was das ab einer gewissen Koloniestärke bedeutet brauche ich wohl kaum zu erwähnen.
Am besten wäre es wenn man eine Farm von unten durch einen weiteren Zugang bewässern könnte, ohne dass dabei Ameisen entweichen können.
Aus dieser Idee ist dann diese Farm geworden.

Einfache Eigenkonstruktion bei der ich lediglich ein Stück Watte zwischen Bodenplatte und Farmkörper gelegt habe bevor ich beides mit Silikon verklebte und an der Stelle an der die Watte raus schaut, ist der Wassertank
4.jpg
5.jpg

Fazit:Leider ist es kein Wassertank im erhofften Sinne geworden sondern lediglich eine Möglichkeit das Nest von Außen(sehr kontrolliert) zu befeuchten. Zu diesem Zweck aber sehr nützlich wie ich finde.

Vorteile:Bewässern ist von Außen möglich, ohne einen der Zugänge zu blockieren oder den Deckel zu entfernen.
Kein (Sehr geringes) Risiko das Ameisen durch das Bewässern entkommen/ertrinken können.

Nachteile:Es ist kein Wassertank, da hier Wasser nicht auf Vorrat gespeichert werden kann, sondern es gleich durchsickert;
Durchflussmenge vom Tank über die Watte zum Sand lässt sich nur während der Konstruktion grob einstellen (Nest war nur kurz im Einsatz weitere Nachteile sind mir nicht bekannt)


Porenbeton-Nest mit externem Wassertank
Hier habe ich einfach an ein Porenbeton-Nest einen Tank auf der Rückseite befestigt.
Als Tank hat hier eine Wattestäbchen-Box hergehalten. Dazu habe ich die Box mit Silikon vollständig abgedichtet und zwei neue Löcher gebohrt ein kleines unten, durch welches ich ein wenig Watte geführt habe und ein etwas größeres oben, in welches ein, (mit Watte verschlossener) Schlauch zum befüllen geklebt(Silikon) ist.
6.jpg
7.jpg

Fazit:Eigentlich habe ich nichts Schlechtes zu berichten. Der mit Silikon einfach an den Porenbeton geklebte Tank hat sich nicht gelöst und das Wasser ist kontinuierlich(langsam) durch die Watte in den Stein gelaufen. So dass ich höchstens alle zwei Wochen den Tank wieder befüllen musste.

Vorteile: Muss nur in größeren Zeitabständen (ca. 2Wochen) nachgefüllt werden. ;
Sehr geringes Risiko das Ameisen durch das Bewässern entkommen/ertrinken können.

Nachteile: Durchflussmenge vom Tank über die Watte zum Stein lässt sich nur während der Konstruktion grob einstellen. ;
Sieht nicht besonders gut aus(Geschmackssache)



Aquariumnest (mit Trocken-/Feuchtbereich)
Hier habe ich eine Wassertank-Lösung versucht in der ein Aquarium(mit Bohrungen an der Seitenscheibe) den Wassertank bildet und sowohl ein trockener als auch ein feuchter Nestbereich entsteht.
8.jpg
9.jpg

Zu diesem Thema hatte ich schon mal ein ausführliches Fazit gezogen und zitieren mal in Teilen daraus

Alimato hat geschrieben:Fazit:So jetzt ist ein gutes Jahr Testphase rum und es wird Zeit ein Fazit zu ziehen.

Fazit Allgemein:
Also nach knapp einem Jahr muss ich sagen das ich vom Grundkonzept mehr als nur überzeugt bin. Die Gründe oder besser der Grund liegt auf der Hand, das ständige überwachen der Feuchtigkeit und das anschließende Befeuchten fallen praktisch weg. Tatsächlich muss ich höchstens einmal im Monat Wasser nachfüllen und ob es wirklich nötig ist oder nicht muss ich auch nicht an der Farbe des Ytongs oder des Sand/Lehmgemisches ableiten, sondern kann einfach den Füllstand des Wassers im Becken ablesen. Auch bin ich positiv überrascht von dem Zustand des Wassers bzw. des Beckens, hatte ich doch angenommen, dass das Becken stark verkalkt oder das Wasser (da ich es nie komplett leer werden lasse, bevor ich nachfülle) moderig werden könnte, beides hat sich nicht bewahrheitet.
Also rundum zufrieden


Fazit für F. rufibarbis
Allerdings muss ich auch wenn ich ansonsten vom Konzept überzeugt bin, für Formica rufibarbis einige Abstriche machen. Für F. rufibarbis ist es einfach zu feucht. Zwar wird der Trockenblock gut angenommen, jedoch ist die LF auch im Trockenbereich schwer unter 60% zu bekommen, so daß zumindest ein Teil der Puppen regelmäßig im Verbindungsschlauch zur Arena gelagert werden. Auch ist ein Beheizen des Nestes zwecks Beschleunigung des Brutwachstums ausgeschlossen, da dann die LF schnell auf über 90% steigt und die Kolonie sichtlich unruhig wird und auch mal (temporär) ganz in den Schlauch umzieht. Und der Feuchtbereich wird wohl nur zur Wasseraufnahme genutzt und sonst kaum frequentiert.
Also als dauerhafte Wasserquelle und als Bereich mit stark variabler LF (60%-100% abhängig vom genauen Standort im Nest) ist das Konzept zwar geeignet, jedoch sollte für eine stark thermophile Art wie F. rufibarbis noch ein externer Block angeschlossen werden, welcher auch beheizt werden kann, ohne die LF in die Höhe zu treiben. (Wobei grundsätzlich ein Beheizen bei dieser Art nicht nötig ist, aber eben doch einen spürbaren Effekt auf die Brutentwicklung hat.)

Also für F. rufibarbis bedingt geeignet.


Für meine M. barbarus habe ich ein baugleiches Nest angefertigt.
Fazit für Messor barbarus
Im Grunde ist es ähnlich wie bei F. rufibarbis, allerdings muss ich zu meiner Überraschung sagen, dass hier der Feuchtbereich sehr gut angenommen und frequentiert wird, lediglich die Puppen und natürlich die Samen/Körner werden im Trockenbereich gelagert, der Rest der Kolonie befindet sich dauerhaft im Feuchtbereich(die Tränke in der Arena wurde daraufhin gar nicht mehr benutzt). Aber auch hier verbietet sich ein beheizen des Nestes, da die hohe LF die Samen zum keimen bringen kann, aber entgegen meiner Erwartungen stören sich M. barbarus nicht besonders an der zu hohen LF(im beheizten Fall)(kaum bis keine Unruhe oder auffälliges Verhalten) Dennoch habe ich als Kornkammer bereits einen externen Block angeschlossen, der auch lediglich zu diesem Zwecke genutzt wird.
Also wenn ein Kornkammerblock angeschlossen wird, scheint es auch für Messor barbarus geeignet.
Edit: Aufgrund neuer Entwicklungen muss ich wohl meine Einschätzung bezüglich dieser Nestvariante für Messor barbarus revidieren.
Dieses Trocken/Feucht-Ytong-Nest scheint für Messor barbarus eher ungeeignet Aufgrund der zu hohen LF.

Was mir mittlerweile trotzdem nicht gefällt:
Rückblickend hätte ich den Feuchtblock nicht als Farm konzipieren sollen, zwar zieht das Sand/Lehm-Gemisch das Wasser besser als es Porenbeton alleine tun würde, aber gerade bei meinen Messor die sich größtenteils im Feuchtbereich aufhalten habe ich keinerlei Vorstellung mehr wie groß die Kolonie eigentlich ist. Und auch wenn ich anfangs dachte, dass mich das nicht sonderlich stören wird; es stört mich.

So das waren meine Erfahrungen mit dem Trocken/Feucht-Nest Konzept. Hoffe ich konnte dem ein oder anderen eine kleine Anregung oder Hilfe bieten.


Vorteil: Kein (Sehr geringes) Risiko das Ameisen durch das Bewässern entkommen/ertrinken können.;
Es muss nur in sehr großen Zeitabständen bewässert werden(ca. 4 Wochen).

Nachteil: LF im gesamten Nest ist direkt an die Temperatur gebunden und steigt zwischen 60%-100% schnell auf und ist nicht(nur schwer) unter 60% zu bekommen.
Für Arten die es eher trocken mögen(LF) ist es also nur bedingt geeignet.
In der Bauart nur für bereits größer Kolonien sinnvoll.


Aquariumnest (mit Trocken-/Feuchtbereich) Variante 2
Hier habe ich eine Wassertank-Lösung versucht in der ein Aquarium(ohne Bohrungen) den Wassertank bildet und sowohl ein trockener als auch ein feuchter Nestbereich entsteht.
Auf dem Porenbetonnest ist eine dünne Platte aufgelegt mit einer Bohrung als Nesteingang und einer Bohrung(Bild:hinten) zum Bewässern.
10.jpg

Fazit: Sieht ähnlich aus wie für die andere Variante. Ist allerdings auch für kleinere Kolonien tauglich. LF ist ebenfalls nicht abzusenken.(Problem ist eher verstärkt durch die Zwischenebene die den Deckel des Wassertanks bildet und so den Luftaustausch verhindert)

Vorteil: Kein (Sehr geringes) Risiko das Ameisen durch das Bewässern entkommen/ertrinken können.;
Es muss nur in sehr großen Zeitabständen bewässert werden.

Nachteil: LF im gesamten Nest ist direkt an die Temperatur gebunden und steigt zwischen 60%-100% schnell auf und ist nicht(nur schwer) unter 60% zu bekommen.
Für Arten die es eher trocken mögen (LF) ist es also nur bedingt geeignet.


Lg Alimato
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Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon Barristan » Mittwoch 30. April 2014, 20:27

So etwas ist evtl. auch eine Alternative bei Erdnestern, vor allem bei solchen, wo man keinen Tank ursprünglich mit eingeplant hat: http://www.blumat.de/blumat-fuer-zimmerpflanzen.html

Derzeit sieht meine Bewässerungslösung im Pheidole spathifera Becken so aus:

IMG_0895.jpg


Also im Prinzip eine Dochttränke mit einem zu langen Docht. Als Dochtmaterial dient ein Streifen eines Geschirrspühltuchs (saugt sich schön schnell voll).
  • 2

Barristan
 

Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon hormigas » Sonntag 4. Mai 2014, 12:45

Wassertank:
Auch ich beschäftigte mich mit externen Wassertanks.
Meine Lösungen sahen so aus:

Bewässerung2012.jpg
2012

In einer abgeschnittenen Pet-Flasche wurde ein Schlauch angeklebt der dann mit dem Nest verbunden war.
In dem Schlauch selbst steckte ich noch einen Zylinder aus Porenbeton.
In etwa alle 3 Minuten gab der Tank einen Tropfen Wasser ab. Dazu kam allerdings noch das Wasser was der Stein sog!
Das Nest selbst hatte nur einen kleinen "Nestbereich" der Rest war unbehandelter Ytong.
Also kam viel Wasser rein aber auch wieder raus (Verdunstung). Mein neues Nest verhält sich ganz anders.
Ich würde sagen es hat gut funktioniert, aber eben nur weil die Komponenten zufällig stimmten.
Das System war nicht wartungsfrei! Aber eine schöne Spielerei.

Bewässerung05062013.jpg
2013

Im Nächsten Jahr versuchte ich es dann mit einem Docht, der über die Kante des Tanks geführt wird.
In den ersten Tagen trocknete mir der Docht immer wieder aus.
Darauf hin habe ich ihn mit einem Schlauch ummantelt und es funktionierte gut.
An der Stelle wo sich Docht und Nest berühren kam es zur Schimmelbildung (Mauerschimmel).
Das war unangenehm aber kein Problem für die Ameisen.

Wie ich schon erwähnte verhält sich mein neues Nest ganz anders und ich befeuchte es über eine Schale "manuell".
Ich habe das Gefühl so mehr Kontrolle über die Wassermenge zu haben, und lasse das Nest immer leicht antrocknen.
In Zukunft könnte ich mir so etwas wie einen "Krankenhaus Tropf" zur Befeuchtung gut vorstellen :)

LG
  • 2

hormigas
 

Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon NIPIAN » Montag 5. Mai 2014, 07:14

Hoi,

den "Krankenhaus Tropf" habe ich bereits ausprobiert. Die Tropfgeschwindigkeit lässt sich über lange Zeit mit dem Standardinfusionssystem nicht fein genau einstellen (die "Loading-dose" ist kein Problem, die Erhaltungsdosis hingegen schon -_- ). Da die Fallhöhe ebenfalls eine Rolle spielt, sieht die Lösung etwas abstrus aus: etwa 20 cm über dem Porenbeton hängt ein 100 ml - 500 ml-Beutel mit gekürztem Schlauch und (gigantisch anmutendem) Durchflussregler, der alle heilige Zeit einen Tropfen hervortreten lässt. Die Alternativlösung Vogeltränke ohne loses Material in der Umgebung ist deutlich besser.
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Auslaufsichere Wasserversorgung ohne Ertrinken: Dochttränke

Beitragvon Merkur » Dienstag 27. Januar 2015, 12:48

Dieser Teil wurde aus dem Thema "Objektträgernest" abgetrennt und hier eingefügt, da er sich im Besonderen mit der Dochttränke, beziehungsweise mit dem sicheren Zugang zu Trinkwasser für Ameisen befasst. Reber

Praktische Erfahrung ist ein ganz wichtiger Aspekt!

Bei „unserem“ Objektträgernest sind Erfahrungen aus 40 Jahre des Gebrauchs mit Hunderten von Exemplaren und durch Dutzende von Diplomanden, Doktoranden und anderen Kandidaten eingeflossen. Da wurde an Kleinigkeiten „gefeilt“, unbrauchbare Varianten wurden verworfen; „Selektion“ im Kleinen!
Nachbauten werden oft nach Gutdünken („so müsste es ja auch gehen“) abgeändert.
Leider hat man bei einer Vielzahl der kommerziell angebotenen Formikarien den Eindruck, dass diese nicht, oder allenfalls nur wenige Male bzw. über kurze Zeit praktisch erprobt werden/wurden.

Das gilt auch für anderes „Zubehör“. Bsp. Vogeltränken: Immer wieder ertrinken Ameisen darin, oder der Inhalt läuft aus.
Ursache kann sein, dass eine Luftblase oben im Vorratsbehälter sich bei Erwärmung immer wieder ausdehnt, bei Abkühlung (und bei Verbrauch des Inhalts an der vorgesehenen Stelle) wird Luft nachgezogen, die bei der nächsten Erwärmung wieder Flüssigkeit hinausdrückt. – Alltagsphysik!
Eine andere Ursache kann sein, dass zuckerhaltige Flüssigkeit (Honigwasser) zu gären beginnt. Das entstehende CO2 sammelt sich oben und drückt die Flüssigkeit heraus.

Die Lösung der Probleme ist altbekannt: Aus dem Vorratsbehälter führt ein saugfähiger Wollfaden nach oben, wo die Ameisen gefahrlos trinken können. Das Prinzip haben Generationen von Ameisenforschern und –haltern verwendet.
Ameisentränke.jpg
Auslaufsichere Ameisentränke
Ameisentränke.jpg (21.49 KiB) 95935-mal betrachtet
Behälterform und -größe können ziemlich frei gewählt werden. Mit ein paar Rindenstücken,Steinen etc. ist die Vorrichtung rasch verdeckt, wenn die Optik stört. Doch immer noch werden "Vogeltränken" angeboten und verkauft. :roll:

MfG,
Merkur
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Auslaufsichere Wasserversorgung ohne Ertrinken: Dochttränke

Beitragvon Xeras » Mittwoch 28. Januar 2015, 09:46

Diese Trämke finde ich super, allerdings bin ich noch nicht dahinter gekommen woran es liegt dass es mir manchmal passiert das die Mischungen drinnen nach gewisser Zeit gären und ekelige Stückchen bilden :(.
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Auslaufsichere Wasserversorgung ohne Ertrinken: Dochttränke

Beitragvon fehlfarbe » Mittwoch 28. Januar 2015, 11:10

Hallo Merkur,

mit Vogeltränken hatten eigentlich nur meine Messor barbarus Probleme. Dort lagen immer mal einige Leichen drin. Die Docht-Tränke kriegen die Biester übrigens auch ganz schnell leer. Bei mir haben sie den Docht mit Sand zugebaut, bis der ganze Behälter durch den Kapillareffekt leer gesaugt war. Der feuchte Sand wurde dann natürlich auch gleich zum Buddeln genutzt :roll:
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Auslaufsichere Wasserversorgung ohne Ertrinken: Dochttränke

Beitragvon Merkur » Mittwoch 28. Januar 2015, 12:14

Hallo Xeras,

Du schreibst von „Mischungen“ in der Tränke: Sie darf natürlich nur mit reinem (Leitungs-) Wasser gefüllt sein. Auch geringe Zusätze von Zucker, Stärke und anderen organischen Materialien führen rasch zu Gärung oder zu einem Wachstum von Pilzen (das gibt so flauschige Klumpen). – Pilzsporen sind allgegenwärtig.
Bei längerem Betrieb (ab 1-2 Wochen) ohne Wasserwechsel und bei etwas Lichteinfall gedeihen auch Algen; die Brühe und/oder die Wände des Glases färben sich grünlich. Das ist allerdings harmlos.
Ich habe damit jedenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht. Und reinigen kann man so etwas auch leichterals eine Vogeltränke. :)

MfG,
Merkur
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Auslaufsichere Wasserversorgung ohne Ertrinken: Dochttränke

Beitragvon Trailandstreet » Mittwoch 28. Januar 2015, 12:47

Ich hab auch öfter mal kleine Gläser von zB Kren. Da spül ich lieber ein neues aus und mach ein Loch in den Deckel ;) Geht noch schneller.
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Auslaufsichere Wasserversorgung ohne Ertrinken: Dochttränke

Beitragvon Merkur » Mittwoch 28. Januar 2015, 20:32

In der kleinen Welt der Ameisenforen soll man ja jede Meinung respektieren. :D
Zum Thema „Vogeltränke“ gibt es alternative Meinungen im Ameisenforum, die hiermit verlinkt seien:
http://www.ameisenforum.de/topic53399.htmlDie Vorteile der Vogeltränke“.

Dir als Ameisenhalter bleibt es selbstverständlich überlassen, für welche Argumente Du Dich entscheidest! "Versuch macht kluch", und „Probieren geht über Studieren“. ;)

Viel Erfolg und mfG,
Merkur

Edit 29.01.: Einen Gesichtspunkt möchte ich hier noch nachtragen:
In einem Händler-eigenen Forum werden wahrscheinlich eher käufliche Wasserspender empfohlen ;) , während in einem freien Forum auch Billiglösungen mit Materialien aus dem Haushalt ihren Platz finden.
Wichtig ist die Funktionalität, die gegeben sein muss, denn davon hängt das Wohlergehen der Tiere ab.
Die Optik lässt sich meist recht einfach an den persönlichen Geschmack anpassen.
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Zuletzt geändert von Merkur am Donnerstag 29. Januar 2015, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon Trailandstreet » Donnerstag 29. Januar 2015, 09:06

Der Nachteil bei allen Tränken ist vor allem "sandiger" Boden, der meist die Arena ziert. Die meisten Ameisen neigen einfach dazu, die Steinchen aufzunehmen und an einer feuchten Stelle zu platzieren. Egal ob Wasser, Zuckerwasser oder Honig. Durch den Kapillareffekt fängt eben daraufhin der Untergund an zu saugen und die Tränke läuft aus.
Bei Vogeltränken oder Dochttränken kann man den Zugang so legen, dass er nicht direkt über den "Bodengrund" erreichbar ist und diese Unsitte etwas eindämmen.
Bei RG-Tränken kommt es darauf an, ob sie die Ameisen noch finden, wenn man sie etwas höher positioniert. Das ist mir aber bisher nur bei Messor aufgefallen, da diese weniger herumklettern.
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Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon Merkur » Samstag 31. Januar 2015, 16:34

Das Thema wird im AF weiter mit Engagement diskutiert. http://www.ameisenforum.de/vor-und-nach ... 53399.html
Mein Hauptargument gegen die Vogeltränke ist ja das Auslaufen, das nach Bildung einer Luftblase oben bei jeder Temperaturerhöhung / Gasausdehnung erfolgen kann. Das gilt selbstverständlich auch für die nun im AF propagierten Nagertränken. (Bei den Kleinsäugern funktioniert es, weil die erheblich mehr trinken als Ameisen, und weil Überschuss problemlos in der Einstreu versickert).
Genau das wichtigste Argument allerdings wird einfach vergessen! :?:
Dabei ist eine sich bei Erwärmung ausdehnende Gasblase auch oft die Ursache für Überschwemmung im RG, wenn dieses waagerecht liegt. – Da ist leicht erhöhtes Auflegen des offenen Endes die geeignete Abhilfe. Aber das wurde in allen Foren schon oft vorgeschlagen. ;)

MfG,
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Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon Reber » Samstag 31. Januar 2015, 17:19

Ich bin zwar betreffend Nagertränken nicht auf dem neusten Stand, aber da müssen die Tiere doch mit physischem Druck eine kleine Kugel in das Trinkröhrchen drücken?! Sobald sie damit aufhören, rutscht die Kugel durch den Wasserdruck wieder nach vorne und verschliesst die Tränke. Dazu wären die Ameisen sicher nicht in der Lage... Oder funktionieren die Dinger mittlerweile anders?
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Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon Merkur » Samstag 31. Januar 2015, 18:00

Im Ameisenforum wird dazu ein Angebot des Antstore verlinkt:
http://www.antstore.net/shop/Nahrung--- ... 61520.html
Diese Trinkflaschen funktionieren so, wie ich es seit Kindertagen kenne (für Hamster, Kaninchen etc.): Das Wasser bleibt im engen Auslaufröhrchen aufgrund der Oberflächenspannung "hängen", bis ein Tier die Oberfläche berührt. Oft tropft es auch spontan (wohl dank Ausdehnung der Luft oben drin).
- Die Variante mit einer Kugel im Auslauf kenne wiederum ich nicht! ;)
Hört sich aber so an, als könnte es mit Kleinsäugern funktionieren. Ob mit Ameisen? Müsste man versuchen!
Man lernt so einiges in den Foren! :)

MfG,
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Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon Trailandstreet » Samstag 31. Januar 2015, 23:08

Also bei meiner, die ich für den Hamster hatte, war immer ein Tröpfchen am Auslauf zu sehen. So richtig dicht war diese Metallkugel nicht. So könnten Ameisen durchaus Wasser aufnehmen.
Die entscheidende Frage ist aber, wie positioniere ich die am besten? Sollten die Ameisen zb wie Messor, kaum klettern, wird es schon ein bissl fummelig.
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Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon NIPIAN » Sonntag 1. Februar 2015, 09:12

Hoi,

die Metallkugel wird im Laufe der Zeit durch Kalk rauher (ähnlich den Kalkflecken z.B. bei Wasserkocher, Glas, etc.), so kann das Wasser aus Richtung Reservoir in Richtung Rohrende durch bspw. Kapillarkräfte im Laufe der Zeit besser weitergegeben werden. Das System ist allerdings instabil. Merkt man daran, dass bei mangelnder Pflege und ursprünglich gedachter Verwendung der Hamsterkäfig gerne mal zum Feuchtbiotop umfunktioniert wird - und da kann man wirklich sagen, dass die Tränke häufiger ausgebaut wird, und demnach entsprechend häufig gereinigt, einfach weil das Tier viel mehr säuft, als es ein haltertypisches Ameisenvolk jemals können wird. Das Auslaufen is'n häufiges Geschehen, würde ich in einem Formikarium nicht einsetzen.
Andererseits kann, sollte die Kugel nicht präpariert werden und konsequent ganz vorne im Auslauf herum kugeln, der durch das Verdampfen übrig bleibende Kalk genau so gut zum vollständigen Verschluss führen. Dann muss das Ding mit Gewalt rein gedrückt, mittels Essig/-Zitronenessenz gereinigt und anschließend gehofft werden, dass die Kugel keinen zusätzlichen Matzen abbekommen hat und das Rohr nicht deformiert ist, so dass das Wasser an den beschädigten Stellen im ungünstigen Fall nahezu widerstandslos entlang fließen kann.

Jedes System, welches den Wasserabgabepunkt unterhalb des Reservoirs montiert hat, neigt dazu, den Inhalt spontan frei zu setzen. Wenn es entsprechend viel Flüssigkeit ist, kann bereits bei einmaligem Malheur eine unfreiwillige Seebestattung die Folge sein. Und Anfänger finden konsequent jeden unnötigen Wasser... äh Fettnapf.
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Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon Trailandstreet » Sonntag 1. Februar 2015, 12:00

Mir kommt da gerade etwas anderes in den Sinn. Und zwar könnte man statt einem relativ dicken Rohr mit Kugel als Verschluss eine dünnes, nadelförmiges Röhrchen anbringen an dessen Ende lediglich immer ein Tröpfchen hängen bleibt. Das würde ich aber eher bei arboricolen Arten empfehlen. Ich glaub, ich muss das mal mit einem RG testen.
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Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon Merkur » Dienstag 3. Februar 2015, 21:13

Bewässerung eines mehrstöckigen Ameisenhotels

Die Bilder entstammen einer Kandidatenarbeit um 1970.
Es ging um den Nahrungshaushalt in neu gegründeten Kolonien von Lasius niger. Für die Vielzahl der kleinen Gründungsvölker war es notwendig, Arbeiterinnenpuppen bereit zu stellen, so dass Versuchsvölkchen immer vergleichbar groß gemacht werden konnten.

Es schien zu mühsam bzw. unsicher, jeweils Puppen aus einem Naturnest zu holen, und so kamen wir auf die Idee, ein Nest zu konstruieren, aus dem man ohne fatale Störungen immer wieder Puppen entnehmen konnte (Lasius niger ist bekanntlich hart im Nehmen!).

Was dabei entstand, war ein mehrstöckiges Gebilde, bei dem einzelne Etagen immer wieder heraus geschwenkt werden konnten, so dass man Puppen absaugen konnte. Die Konstruktion ist im 1. Bild als Schema dargestellt.

1--Lasius-Hotel.jpg
Das Lasius-Hotel im Schema.
13 ist eine große Wanne mit Wasser als 2. Ausbruchsschutz. Darin steht 14: Eine Blechwanne von 50 x 50 cm mit 10 cm hohem Rand (mit Paraffinöl gesichert). Darin ist in Gips (15) eine Fußplatte (1) eingegossen, in die ein Metall - „Galgen“ eingeschraubt ist. Die Etagen bestehen aus Kunststoffplatten von 20 x 20 cm Größe, die an einer Seite durchbohrt waren, so dass man sie auf die Metallstange aufschieben und daran schwenken konnte. Usw.; ich denke, das Wesentliche ist der Zeichnung zu entnehmen.

Ein großes Volk hat sich mit der Konstruktion recht gut arrangiert und die Etagen wunschgemäß bezogen.
Bild 2 zeigt das Ding in Betrieb, nicht ganz ästhetisch, aber dafür wirksam. ;)

2-Lasius-Hotel.jpg
Das Hotel im Betrieb.
Um die einzelnen Etagen hinreichend feucht zu halten, wurde ein Wasserbecken (20 x10 x 10 cm; mit Deckel) in die Wanne gestellt, aus dem Dochte zu den einzelnen Etagen führten. Im unteren Teilbild ist zu sehen, dass die Ameisen „mit Sack und Pack“, auch mit der Erde aus ihrem Nest, sich gut über die Etagen verteilt haben.

Die Sache wurde nicht veröffentlicht. Bei der Ameisenhaltung muss man ohnehin immer wieder improvisieren und sich zweckorientierte Hilfsmittel ausdenken. Wichtig ist oft nur, dass man ein bestimmtes Prinzip kennt und für seinen Zweck anzupassen weiß. Hier war es die „Dochttränke“. Aber wem sage ich das….. ;)

MfG,
Merkur
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Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon hormigas » Donnerstag 5. Februar 2015, 12:08

hormigas hat geschrieben:Wassertank:
Auch ich beschäftigte mich mit externen Wassertanks.
Meine Lösungen sahen so aus:

Bewässerung2012.jpg

In einer abgeschnittenen Pet-Flasche wurde ein Schlauch angeklebt der dann mit dem Nest verbunden war.
In dem Schlauch selbst steckte ich noch einen Zylinder aus Porenbeton.
In etwa alle 3 Minuten gab der Tank einen Tropfen Wasser ab. Dazu kam allerdings noch das Wasser was der Stein sog!
Das Nest selbst hatte nur einen kleinen "Nestbereich" der Rest war unbehandelter Ytong.
Also kam viel Wasser rein aber auch wieder raus (Verdunstung). Mein neues Nest verhält sich ganz anders.
Ich würde sagen es hat gut funktioniert, aber eben nur weil die Komponenten zufällig stimmten.
Das System war nicht wartungsfrei! Aber eine schöne Spielerei.

Bewässerung05062013.jpg

Im Nächsten Jahr versuchte ich es dann mit einem Docht, der über die Kante des Tanks geführt wird.
In den ersten Tagen trocknete mir der Docht immer wieder aus.
Darauf hin habe ich ihn mit einem Schlauch ummantelt und es funktionierte gut.
An der Stelle wo sich Docht und Nest berühren kam es zur Schimmelbildung (Mauerschimmel).
Das war unangenehm aber kein Problem für die Ameisen.

Wie ich schon erwähnte verhält sich mein neues Nest ganz anders und ich befeuchte es über eine Schale "manuell".
Ich habe das Gefühl so mehr Kontrolle über die Wassermenge zu haben, und lasse das Nest immer leicht antrocknen.
In Zukunft könnte ich mir so etwas wie einen "Krankenhaus Tropf" zur Befeuchtung gut vorstellen :)

LG


Hallo :) zum Wassertank

Ein Ytong - Nest verhält sich dann am angenehmsten in der Haltung, wenn nur die Hälfte des Steines als Nest ausgebaut wurde.
Die Flächen des unbehandelten Ytongs stehen frei.
Große mengen von Wasser werden gut ausgeglichen. Dann funktioniert ein Wassertank sehr gut!
Wenn Diese Pufferfunktion wegfällt ist die gangart ruppiger. Mann muss genau darauf achten wie oft befeuchtet wird und wie viel.
Beide Varianten sind Interessant.
Mein neues Nest wird einen großen Steinteil bekommen - und einen Wassertank :D

@ Merkur, danke für deine praktischen Lösungen die eben auch im Labor getestet wurden. Ist mir immer eine Freude.

LG
  • 1

hormigas
 

Re: Wassertank und Tränke

Beitragvon Merkur » Sonntag 20. März 2016, 12:30

Eine auslaufsichere Vorrichtung zur Versorgung von Ameisen mit Trinkwasser

Das Prinzip wurde bereits mehrfach hier und in anderen Foren dargestellt. Dennoch soll es hier mal wieder "hochgeholt" werden, da es anscheinend immer wieder in Vergessenheit gerät. ;) Manche „Erfindungen“ für die Haltung von Ameisen haben ein beträchtliches Alter. :)
Diese Tränke wurde bereits vor über 50 Jahren mit Erfolg verwendet. Je nach Bedarf sind verschiedene Größen einsetzbar. Auch die Befüllung mit Zucker- oder Honigwasser ist problemlos möglich; Ertrinken oder Verkleben der Tiere sind praktisch ausgeschlossen. Wechsel der Füllung ist wie bei allen anderen Konstruktionen angesagt, wenn der Inhalt z. B. gärt.

Formikar-mit-Tränke-2.jpg
Formikar mit Tränke
Tränke-362.jpg
Tränke aus z. B. Marmeladenglas mit Loch im Schraubdeckel, durch das ein Wollfaden geführt ist.
Aus: Kirchner, W., Buschinger, A., 1971: Waldameisen im Unterricht. - Praxis der Naturwissenschaften 20, S. 101-110.

Die Vorrichtung wurde neben anderen Techniken der Ameisenhaltung vor zwei Jahren auch hier hier dargestellt.
MfG,
Merkur
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Zuletzt geändert von Merkur am Sonntag 20. März 2016, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
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