Vespa crabro

Vespa crabro

Beitragvon Boro » Freitag 12. September 2014, 17:22

Schnell zu diesem Thema passend viewtopic.php?f=30&t=678 ein paar Fotos der heim. Vespa crabro.
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DSC03926.JPG
Antennen wie die Hörner eines Steinbocks: eindeutig harmlose (stachellose) Männchen!
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Hier sieht man die Antennform ebenfalls recht gut
IMG_2200.JPG
Das Phloem v. den Hornissen wahrscheinlich selbst angebissen. An der Austrittsstelle der Flüssigkeit nähren sich Hornisse (Gyne) und F. rufa.
Hornissse 4.JPG
Die Hornisse (Arbeiterin) blickt "erstaunt" auf die nahe F. cunicularia-Arbeiterin
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Re: Vespa crabro

Beitragvon Boro » Samstag 8. November 2014, 14:46

Echte Wespen gelten als hervorragende Flugkünstler. Obwohl Vespa crabro in der Manövrierfähigkeit mit den kleinen Verwandten nicht ganz mithalten kann, ist sie doch eine geschickte Jägerin. Sie fängt etwa auf Blüten aufsitzende Fliegen, Schwebfliegen od. Bienen durch raschen Zugriff. Verwertet wird nur der Thorax.
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Hornisse 1.JPG
So weit ich mich erinnern kann, war das Opfer eine Bienen-Drohne
Hornisse 2.JPG
Kopf, Flügel, Beine und Hinterleib werden rasch abgebissen
Hornisse 3.JPG
Übrig bleibt der Torso, der etwas durchgekaut und dann an die Larven verfüttert wird
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Re: Vespa crabro

Beitragvon Boro » Donnerstag 6. Oktober 2022, 20:16

Hornissen verdienen unseren Schutz, leider werden Nester immer wieder zerstört. Ich war heuer selbst mit 2 derartigen Fällen befasst, blieb aber erfolglos: Die Leute sind uneinsichtig und haben Angst!
Im Garten habe ich 2022 immer wieder Hornissen: Sie haben meine Feigenernte dezimiert und delektieren sich nun an reifem Obst. Ich unterstütze diese Insekten, indem ich Futterstellen anlege: Weintrauben (weiße Trauben werden besser angenommen), Reste von Birnen und hin und wieder auch Honig. Übrigens: Die Geschlechtstiere schwärmen bereits, jeden Vormittag sehe ich etliche Männchen am Laub meiner Edelkastanie, im vorigen Jahr flogen sie immer wieder auch um meine Rhododendrotpflanzen. Ich vermute, dass hier die Pheromone von Weibchen im Spiel sind.
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DSC07695.JPG
2 Arbeiterinnen nebeneinander, diese Individuen müssen vom gleichen Nest sein. Fliegen haben nichts mehr zu befürchten, die Hornissen gehen nicht mehr auf die Jagd und benötigen kaum mehr Proteine, da keine Brut aufgezogen wird; die Fliegen scheinen das zu "wissen."
DSC07703.JPG
Kaum ist eine Hornisse weg, wagen sich Dolichoderus quadripunctatus aus der Deckung. Sie haben an sich nichts zu fürchten, werden von den Hornissen völlig ignoriert!
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Re: Vespa crabro

Beitragvon Boro » Mittwoch 26. Oktober 2022, 16:46

Noch sieht man sie..............................
Das Schwärmen der Hornissen findet bei uns in der ersten Oktoberhälfte statt. Noch sieht man ein paar Arbeiterinnen und Männchen, die sich wenigstens teilweise selbst ernähren können und damit sicher mehr als einzelne Tage leben können. Mir ist aber nicht bekannt, ob Männchen nach der Nahrungsaufnahme in ihr Nest zurückkehren oder auswärts übernachten. Vielleicht weiß das einer unserer Hornissen-Experten! Bei Polistes leben die Männchen längere Zeit, ernähren sich ebenfalls teilweise selbständig und kehren immer wieder in ihr angestammtes Nest zurück.
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DSC07717.JPG
Männchen bei der Fütterungsstelle, die Arbeiterinnen vom letzten Mal sehr ich kaum mehr. Auch Wanzen lieben Süßes!
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Arbeiterin am Weinstock,
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Re: Vespa crabro

Beitragvon Boro » Samstag 19. August 2023, 09:48

Sichtung der ersten Hornissen-Arbeiterin im Jahr 2023. Obwohl im Stadtgebiet von Klagenfurt, stellen sich jedes Jahr einige Hornissen ein um hier auf die Jagd zu gehen oder an süßen Früchten zu naschen. Der regenreichste Sommer in diesem Jahrhundert hat bei uns einen Einbruch bei den Populationen etlicher Insekten zur Folge (nicht jedoch bei Gelsen, die haben ein "Mastjahr"!). Vespula-Arten sind hier ausgesprochen selten zu sehen, von der bekannten "Lästigkeit" keine Rede. Heute habe ich die erste Arbeiterin v. Vespa crabro im Garten gesehen, auf einer ungenießbaren Feige, die von der Kirschessigfliege befallen war. Diese Früchte werden dann immer den Insekten überlassen: V. crabro, Fliegen, Lasius niger, Dolichoderus quadripunctatus (nicht sichtbar, auf der Rückseite) und die kleinen "rotäugigen" Fliegen, vermutlich die Kirschessigfliegen. Hin und wieder auch ein Rosenkäfer.
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DSC09034.JPG
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Re: Vespa crabro

Beitragvon Merkur » Samstag 19. August 2023, 17:10

Hallo Boro,

Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich sich gleiche Insektenarten bei Dir bzw. bei mir im Garten (Reinheim, Südhessen) entwickeln, besonders wenn man bedenkt, dass es bei uns doch deutlich kühler sein sollte.
Jedenfalls habe ich seit dem Frühjahr (leider keine genauen Daten gespeichert) eine Hornissenkönigin beobachtet, wie sie direkt neben unserer Terrasse einen Nistkasten für Blaumeisen mehrfach inspiziert hat.
Sie hat darin ein Nest begonnen, und es ist mehrere Wochen her, dass ich die erste Arbeiterin sah! Inzwischen ist am Flugloch reger Betrieb; manchmal drängeln sich 3-4 Exemplare vor dem engen Eingang. Bis zu sechs gleichzeitig ein- und abfliegend konnte ich zählen. Eine sitzt fast dauernd im Eingang und fächelt: Der Kasten ist ja sonst ziemlich luftdicht!

20230819_V.crabro03.jpg
Der Nistkasten, Eingang nach Osten.
20230819_V.crabroN35.jpg
Etwas herangezoomt.

Inzwischen trage ich mich mit dem Gedanken, eine zweite Nistgelegenheit daneben zu hängen. Für ein richtig großes Nest ist der Meisenkasten zu klein, aber Hornissen sollen ja sogar umziehen können.
Belästigungen gibt es übrigens keine. Gelegentlich verfliegen sich 2-3 Tiere isn erleuchtete Wohnzimmer, aber die kann ich immer dazu "überreden", sich wieder ins Freie zu begeben.
Schöne Tiere, an denen wir unsere Freude haben!

MfG,
Merkur
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Re: Vespa crabro

Beitragvon Merkur » Montag 25. September 2023, 20:00

Hier geht es weiter mit „meinem“ Hornissenvolk im Meisenkasten, bis zum leider weniger erfreulichen Ende.
Einen weiteren Nistkasten habe ich nicht mehr aufgehängt; es blieb beim guten Vorsatz...

Va20230922_Nestort300.jpg
Bei dem roten Kringel hing der Kasten, ganz nah über dem Tisch auf der Terrasse, wo wir immer mal wieder saßen. Die Hornissen haben uns nie gestört!

Vc20230922_Nistk.offen243.jpg
Etwa seit Mitte September kaum vier Wochen nach dem vorherigen Beitrag, wurde der Flugbetrieb geringer, bis ich ab dem 18. 09. nur selten noch mal eine Hornisse abfliegen sah. Am 22 September 2023 habe ich den Kasten abgenommen und auf der Terrasse geöffnet. Vorn liegt die abgenommene Frontseite, im Inneren sind vier Wabenteller zu erkennen. Weder lebende noch tote Hornissen waren darin, auch keine Larven oder verdeckelte Brut.

Vd20230922_Nu.Wabe619.jpg
Die Wabenteller wurden vorsichtig heraus genommen. Wie üblich sind die Zellen nach unten geöffnet. Auf der Oberseite des untersten (noch im Kasten) ist ein grauer Schimmelbelag zu erkennen: Es hatte in letzter Zeit einige Male heftig geregnet. Vermutlich war auch die Durchlüftung im Nest zu gering.

Ve20230922_4Waben035.jpg
Die vier Wabenteller, von oben nach unten mit I bis IV nummeriert. Es müssen über 400 sein, wenig für ein Hornissennest, Wobei die oberen Waben wohl mehrfach Verwendung fanden. Vor allem am IV. Teller sind noch die hellen Reste der Gespinstkuppeln zu sehen, die sich die Larven vor der Verpuppung gesponnen haben. Alle Zellen sind gleich groß, was zeigt, dass das Volk keine größeren Zellen für Männchen- und Jungköniginnen-Larven angelegt hat. Da ist etwas schiefgegangen; vermutlich war der Nistraum zu klein, und auch die Königin dürfte frühzeitig abgegangen sein.

Vf20230922_Waben-v.oben656.jpg
Die Oberseiten der vier Wabenteller. Aus Teller II stammt das Rätselbild ( http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.php?f=31&t=408&start=1260#p23875 ). Oben bei D ist ein Teil der Nesthülle zu erkennen, mit dem Stiel (S), an dem das Nest in dem Nistkasten hing. Ansonsten ist die Nesthülle nur rudimentär vorhanden; in dem geschlossenen Meisenkasten war die wohl nicht nötig.

Vg20230922_Fliegenp.557.jpg
m Gemüll unter den Waben konnte ich einige Puppen und zwei Maden einer Fliegenart entdecken. Während des Sommers lungerten auch oft ein bis zwei Fliegen um das Flugloch herum. Wurden sie von einer Hornisse entdeckt, krabbelten sie gerade mal ein paar Schrittchen zur Seite ud kamen dann rasch zurück. Es handelt sich wohl um eine Art, deren Larven sich von Futterresten und Müll der Hornissen ernähren. Die Fliegen selbst ähneln üblichen Stubenfliegen. Um welche Art es sich handelt, konnte ich nicht herausfinden.
Eine einzige Arbeiterin von Dolichoderus quadripunctatus kam ebenfalls in dem Gemüll zum Vorschein. Die Art hat bei uns wohl im Dachgebälk genistet (ich habe hier wiederholt darüber berichtet), ist auch über die Terrasse zur Kiefer gelaufen, war aber in diesem Jahr nur selten und in geringer Zahl zu beobachten.

Hinweis: Es gibt es sie noch, die wunderbare Seite http://www.hornissenschutz.de/ von Dieter Kosmeier!
Leider öffnet sich zuerst eine „Partnerseite Amazon“, aber wenn man dann oben auf „Deutsch“ klickt, kommt man auf den noch immer aktuellen, reichhaltigen Inhalt mit vielen Bildern, Videos, Diskussionen etc.!
MfG,
Merkur
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