Ein weiteres Polistes-Nest an ungewöhnlichem OrtHier habe ich am 3. Juni 2019 über ein Nestchen der Feldwespe
Polistes dominula unter dem Rand einer Mülltonne berichtet. Wenige Tage später entdeckte ich ein weiteres
Nestchen, ebenfalls an einer ungewöhnlichen Stelle. Gestern habe ich dazu eine Fotoserie geschossen:
- Der Standort
Da steht ein eiserner Ständer für einen „Marktschirm“, vor dem Bienenhotel, auf der Südseite des Hauses. Der Ständer wird seit Jahren kaum noch benutzt (aber wohin mit
so einem sperrigen Trumm?). Drin steckt ein Brettchen, mit dessen Hilfe der Schirm besser festgeschraubt werden konnte. Und an diesem Brett, in Höhe des roten
X, hat eine
Polistes-Königin gebaut! Ich habe das Brettchen öfter etwas herausgezogen, mich den bösen Blicken der Königin und ihrer bald erschienenen Arbeiterinen ausgesetzt, und es
wieder hineingesteckt. Wir hatten sehr heiße Tage, so dass ich kaum glauben konnte, dass die Tierchen in dieser „Backröhre“ lange überdauern würden.
- Das Nestchen wird herausgezogen
Meine Frau musste mir gestern helfen, zog das Brettchen etwas hoch, so dass ich es knipsen konnte, und tatsächlich war noch Leben auf dem Nest. Rechts die Königin,
links zwei Männchen (gekrümmte Fühlerspitzen). Es waren insgesamt vier Männchen, aber keine Arbeiterinnen.
- Es sind nur wenige Tiere am Nest
Das Völkchen ist allerdings klein geblieben. Manchmal sah ich fünf oder sechs Wespen darauf. Vermutlich haben die sehr hohen Temperaturen doch die Eier und/oder
Larven geschädigt. Weshalb die Tiere solche Extremstandorte zum Nisten wählen, ist mir unklar. Es gibt an unserem und den Nachbarhäusern viele nach menschlichem
Ermessen besser geeignete Nistplätze. Die Population der Art ist hier recht groß, doch dürfte es genügend freie Stellen geben.
MfG,
Merkur