Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

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Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon Steffen Kraus » Sonntag 5. Juni 2016, 12:09

Hallo Ihr alle,
da wir ja alle, die Natur lieben, habe ich dieses Thema eröffnet. Wie bin ich darauf gekommen?
Mich beschäftigt, schon einige Jahre, ein begrenztes Vorkommen der Wechselkröte (Bufo viridis), in unserer näheren Umgebung. Wer Wechselkröten googelt, wird erkennen, hierbei handelt es sich nicht nur um unsere schönste Kröte. Sondern auch um eine nur sporadisch vorkommende Art.
Nun zu meinem Problem.
Diese wirklich sehr seltene Kröte, kommt in einem Schotterbetrieb, in der Nähe meines Wohnortes vor, Merkur kennt dieses Schotterwerk. Schon viele Jahre, ist dieses Vorkommen, eingefleischten Frosch/Krötenliebhabern bekannt. Nun zum Naturschutz, da dieses Schotterwerk im Besitz einer Firma ist, wäre es natürlich Hausfriedensbruch, wenn man einfach über den Zaun klettert und Belegexemplare fängt, oder Fotos macht, um zu dokumentieren, es gibt sie dort.
Nun, was soll man machen? Den öffentlichen Weg gehen, über die Naturschutzbehörde? Dann sperrt sich das Werk und der Schuß, geht ins Leere.
Mir geht es lediglich darum, eine Umsiedlung, dieser sehr seltenen Kröte in Gang zu bringen, sonst wird sie bald, auch hier verschwunden sein!
Zum Schluß noch, der Schutzstatus:

Gefährdung
Die Zerstörung oder Beeinträchtigung von Kleingewässern durch Zuschüttung oder Eintrag von Müll, Dünger und Umweltgiften, wie auch die aufkommende Sukzession gefährden und zerstören viele Lebensräume der Wechselkröte.

Schutzstatus
Europaweit geschützt nach der FFH-Richtlinie (Anhang IV) und „streng geschützt“ nach Bundesnaturschutzgesetz. Streng geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Außerdem ist es verboten, sie durch Aufsuchen ihrer Lebensstätten zu beunruhigen.

Man kann doch nicht tatenlos zusehen, wie eines nach dem anderen verschwindet!!
Gruß,
Steffen
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon NIPIAN » Sonntag 5. Juni 2016, 12:13

Hoi,

ich schätze stark, dass man sich da an das Landratsamt / die Kreisverwaltung wendet.
Hat bei uns bezüglich des Bibers funktioniert. Der darf jetzt offiziell im Fluss sein (Un-)wesen treiben :) .
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Wissen ist Macht und Macht ist Kraft und Kraft ist Energie und Energie ist Materie und Materie ist Masse und deshalb krümmen große Ansammlungen von Wissen Raum und Zeit (Die Gelehrten der Scheibenwelt - Pratchett/Stewart/Cohen)
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon LynnLectis » Sonntag 5. Juni 2016, 16:38

Wir haben auch ein solches Kieswerk mit sehenswerten Naturressourcen. Die Grünen hatten darauf die Idee, dieses werbewirksam zu besuchen unter Führung eines Naturmuseums. Da konnte das Kieswerk nicht gut Nein sagen. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit. :)

Haben die Kröten nicht auch ihre Wanderzeiten und Routen? Vielleicht könnte man sie da entsprechend auf neue Wege bringen. :P
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon Merkur » Montag 6. Juni 2016, 15:28

Zu den Wechselkröten im Roßberg
(Beitrag von Steffen Kraus)

Hier zunächst ein Zeitungsartikel vom Februar 2016:
http://www.echo-online.de/lokales/darms ... 670930.htm
Nachdem man vor wenigen Jahren noch erfuhr, dass die Odenwälder Hartsteinindustrie die Absicht habe, auch die den eigentlichen Abbau umgebenden Abraumhalden noch auf brauchbaren Basaltschotter durchzuarbeiten, steht nun also die Verfüllung auf dem Plan.

Hier habe ich mal ein Luftbild aus Google Earth kopiert und etwas nachbearbeitet, damit man sich eine Vorstellung machen kann:

Roßberg-web.jpg
Der Roßberg (aus Google Earth)
Es ist ein riesiges Loch, der höchste angezeigte Punkt im SW ist auf 262 m, die Grubensohle bei 142 m. Die umgebenden Orte (im NW Roßdorf, im SO Reinheim, Stadtteil Zeilhard) liegen um die 200 m hoch. Abgebaut wurde der aus Säulenbasalt bestehende Förderschlot des ehemaligen Roßberg-Vulkans. Ein lauter, staubender Steinbrecher hat das Material u. a. zu Eisenbahnschotter zerkleinert.
Was rings um den Krater wie Wald aussieht, ist hauptsächlich ein dorniger, kaum durchdringbarer Robinienbestand, nach links ist eine
Weinbergsfläche, ansonsten umfasst die Umgebung hauptsächlich Ackerland.
Auf den Abraumhalden im O habe ich ca. 1985 (neu zugezogen, Umgebung erkundet) sogar ein Nest von Polyergus rufescens und eines von Tetramorium sp. mit der parasitischen Strongylognathus testaceus entdeckt. Im Steinbruch war ich nie: Von oben sind die Wände zu steil, und die Zufahrt ist außerhalb der Betriebszeiten abgesperrt.
Nun zu den Wechselkröten:
Es gibt meines Wissens in der näheren Umgebung keine geeigneten Laichgewässer und kaum geeignete Lebensbedingungen für die jungen bzw. adulten Kröten. Die Population unten im Steinbruch dürfte isoliert sein. Laichwanderungen dürfte es nur auf kurze Entfernung innerhalb des Steinbruchs geben.
Wie die Wechselkröten dorthin gelangt sind, ist mir rätselhaft. Künstliche Ansiedlung möchte ich nicht ausschließen. (Es ist Spekulation meinerseits! Evtl. kann Steffen Kraus mehr dazu sagen).
Schutz der Wechselkröten-Population wäre selbstverständlich dennoch anzustreben.
Umsiedlung halte ich für kaum praktikabel:
In dem lockeren Geröll in der Umgebung der paar Tümpel am Grund des Steinbruchs dürfte es aussichtslos sein, einen nennenswerten Teil der Population einsammeln zu können. Man denke daran, dass neben den adulten Kröten eine mehrfach größere Zahl von jungen, kleinen bis winzigen Kröten aufgefunden werden müsste, denn die sind die Zukunft der Population!

Hinzu kommt das Problem des WOHIN? – Vielleicht wäre an die wegen ihrer Fossilien ohnehin als UNESCO-Welterbe geschützte Grube Messel zu denken. Ob die Wechselkröte dort bereits lebt, kann ich nicht sagen. Vor Jahren, als wir uns erfolgreich bemühten, die Grube vor der Verfüllung mit Müll zu retten, fand ich dort sogar Kammmolche; ein Zeichen dafür, dass das Gelände für Amphibien geeignet ist. – Auch wenn man nur einen begrenzten Teil der Roßberg-Population umsetzen könnte, haben die Tiere ja die Möglichkeit, sich zu vermehren, wenn das Umfeld passt.
Eine Alternative, oder auch ein paralleles Vorgehen, könnte es sein, die im o.g. genannten Zeitungsartikel erwähnte Verfüllung so schonend vorzunehmen, dass immer Teilbereiche über ein paar Jahre unangetastet bleiben, und dass immer Laichtümpel vorhanden sind, notfalls mit Folienbecken.

Zuständig für den Schutz der Wechselkröten ist das Landratsamt Darmstadt-Dieburg als Untere Naturschutzbehörde. – Es könnte sein, dass man dort bereits um das Vorkommen weiß!
Zufällig war der ehemalige Leiter der Unteren Naturschutzbehörde einer meiner akademischen Schüler, hat unter meiner „Anleitung“ seinen Doktortitel erworben (Jetzt ist auch er bereits im Ruhestand. Man merkt, dass man alt wird!). Immerhin könnte ich ihn kontaktieren. Vielleicht lässt sich damit etwas erreichen!

MfG,
Merkur
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon Steffen Kraus » Montag 6. Juni 2016, 16:08

Hallo Ihr alle,hallo Merkur,
vielen vielen Dank, für das Bild, die Beschreibung und den Text!
Ja, dieses Vorkommen ist isoliert und befindet sich ganz unten in der Grube. Da die Wechselkröte auf teilweise sehr trockene Gebiete angewiesen ist, ihre größte Verbreitung, sind ja die südlichen Länder, ist sie bei uns sehr standortreu. Ob die Tiere, vor Jahren dort ausgesetzt wurden oder eine kleine Restpopulation sind, kann ich leider nicht sagen/schreiben.
Mir wurde vor ca. 12 Jahren erzählt, wohlgemerkt von einem Amphibienliebhaber, dort gibt es Wechselkröten. Ich hatte das nicht geglaubt und dachte an eine Verwechslung mit der Kreuzkröte, man kennt das ja,Kreuzotter/Schlingnatter. Nun gut, ich machte mir mein eigenes Bild und siehe da, ich fand Erwachsene und Quappen!
Gerade die Quappen erkennt man sehr gut, sind recht groß und marmoriert und sehr aktiv im Wasser. Schwimmen wie Fische ihre Runden. Auch war bei den großen Tieren,
die Zeichnung sehr markant und bunt also wirklich zu erkennen.
Ich denke, hier muß etwas unternommen werden, die Wechselkröte, hat nun nicht die Lobby, wie der schöne Laubfrosch, aber nur weil sie nur wenig Normalbürger kennen.
Hier muß man ansetzen.
Wie gehe ich vor, nun ich werde diese Woche, unseren Naturschutzbeauftragten im LADADI, den ich persönlich schon kenne, aufsuchen, ihn um Hilfe bitten und mit ihm beratschlagen, was man machen kann. Sollte ich hier keinen schnellstmöglichen Erfolg haben, werde ich bei unserem Landrat vorsprechen, den ich auch persönlich kenne.
Letztendlich sind es unser aller Kröten!!!!
Nun sollte das auch nicht schnellstens funktionieren, werde ich das Fass öffnen und die Medien, wie die großen Zeitungen im Rhein Main Gebiet und Regionalfernsehsender, wie auch den HR informieren. Auch die Frankfurter zoologische Gesellschaft und das Senckenberg Museum werde ich informieren und um Hilfe bitten, man hat ja schließlich überall Bekannte.
Über die Hilfe/Anruf von Merkur bei besagtem Herrn, würde ich mich bedanken, ist doch klar!
Ab Donnerstag lege ich los und werde Euch, hier berichten. Mal sehen ob wir es hinbekommen!
Gruß,
Steffen


Edit,Regionale Schutzkonzepte: Landkreis Darmstadt Dieburg ...
https://www.ladadi.de/de/bauen-umwelt/. ... zepte.html
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Zuletzt geändert von Steffen Kraus am Montag 6. Juni 2016, 16:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon LynnLectis » Montag 6. Juni 2016, 16:20

Steffen,

da die Zeit drängt, wenn ich es richtig verstehe, würde ich auch gleich von Anfang an Naturschutzorganisationen ins Boot holen, die eine juristische Abteilung haben und bekannt dafür sind, sich juristisch durchzusetzen in solchen Fällen. Denn so einfach wird es wahrscheinlich nicht sein, der Untätigkeitstendenz der meisten Behörden etwas entgegenzusetzen und diese ausreichend zu aktivieren für ein solches Vorhaben. Sonst wirst Du evtl. nur vertröstet und faktisch geschieht dann doch nichts - oder eben zu spät.
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon LynnLectis » Montag 6. Juni 2016, 16:51

Merkur hat geschrieben:Nun zu den Wechselkröten:
Es gibt meines Wissens in der näheren Umgebung keine geeigneten Laichgewässer und kaum geeignete Lebensbedingungen für die jungen bzw. adulten Kröten. Die Population unten im Steinbruch dürfte isoliert sein. Laichwanderungen dürfte es nur auf kurze Entfernung innerhalb des Steinbruchs geben.
Wie die Wechselkröten dorthin gelangt sind, ist mir rätselhaft. Künstliche Ansiedlung möchte ich nicht ausschließen. (Es ist Spekulation meinerseits! Evtl. kann Steffen Kraus mehr dazu sagen).
Schutz der Wechselkröten-Population wäre selbstverständlich dennoch anzustreben.


Wäre es möglich, dass die Kröten über das Grundwasser oder ein altes Röhrensystem in den Steinbruch gelangten?

@Steffen
Der Amphibienschutz.de wäre auch noch interessant, die führen sogar Datenbanken über die Wanderungen der Kröten, das könnte aufschlussreich sein: http://www.amphibienschutz.de und https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... index.html
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon Reber » Montag 6. Juni 2016, 22:05

Anbei zwei Beispiele wie es auch gehen kann: Aus alten Zigeleinen in Basel und Bern werden/wurden der Öffentlichkeit zugängliche Naturschutz- und Naherholungsgebiete:

Bern plant Naturschutzgebiet auf Rehhag-Areal

"Aus der alten Ziegelei wurde ein Tierparadies"

Ich denke; der beste Weg ist es zuerst bei Naturschutzverbänden in der Nähe anzuklopfen, Verbündete zu suchen und dann gemeinsam Öffentlichkeit zu schaffen bzw. an die zuständige Behörden zu gelangen... Meist leben an solchen Orten mehrere schützenswerte Arten. Die ersten Schritte hast du ja schon getan. Drücke dir und den Kröten die Daumen!
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„Doch vor allen Dingen:
Das worum du dich bemühst,
möge dir gelingen.“
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon LynnLectis » Dienstag 7. Juni 2016, 09:47

Reber hat geschrieben:Ich denke der beste Weg ist es, zuerst bei Naturschutzverbänden in der Nähe anzuklopfen


Würde ich auch so machen. Da in Merkurs verlinktem Zeitungsartikel bereits die Grünen erwähnt werden als Mitbeteiligte im Konflikt Dorf-Werk, würde ich die örtlichen Grünen ins Boot holen, die scheinen ja zusammen mit dem Dorf besonders daran interessiert zu sein, gerade auch weil das Werk sich offenbar bereits umweltschädlich verhalten hat und dadurch das Grundwasser gefährdet wurde (!).
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon Merkur » Mittwoch 8. Juni 2016, 20:22

Inzwischen sind lokale Naturschützer und der ehem. Leiter der Unteren Naturschutzbehörde informiert;
die Sache ist damit in guten Händen!

MfG,
Merkur
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon Steffen Kraus » Donnerstag 9. Juni 2016, 12:51

Hallo Ihr alle,
heute gegen 10 Uhr, bin ich in unserem Landratsamt-Darmstadt-Dieburg (LADADI) gewesen und habe bei unserem Naturschutzbeauftragten, Herrn K. Heinrich vorgesprochen.
Er kennt das Gebiet und er wußte, es gibt dort Gelbbauchunken. Das es dort Wechselkröten gibt, war ihm nicht bekannt. Mir wurde recht schnell klar, auch Herr Heinrich,
findet, diese seltenen Kröten sind schützenswert und es ist ja auch eine wichtige Sache, diese Kostbarkeiten der Natur, in unserem Landkreis zu erhalten.
Auch hat er mich darauf hingewiesen, es gibt noch den Aspekt, nicht nur den Naturschutz, sondern, den Bergbau. Auch hier gibt es einiges zu beachten und kann zum Schutz,
dieses Gebietes und nicht nur der Kröten herangezogen werden.
Hier wird sich Herr Heinrich, mit einem Kollegen, der im LADADI dafür zuständig ist, in Verbindung setzen.
Ein Problem ist, offiziell, ist es ja leider nicht dokumentiert, daß es dort Wechselkröten gibt. Aber ich denke, es wird sich schon jemand finden, der Fotos/Filme, der Tiere und des Habitates macht, bei denen zweifelsfrei bewiesen wird, es gibt sie dort.
So, ich muß Merkur noch eine Pn schicken und melde mich, sobald es etwas neues gibt.
Drückt die Daumen!
Bin dann mal weg..................
Gruß,
Steffen
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon Steffen Kraus » Donnerstag 9. Juni 2016, 20:39

Hallo Ihr alle,
kurze Info: Sie sind heute gefunden und dokumentiert worden, es sind welche (Bufo viridis) und das Habitat ist auch erklärend fotografiert!
Später mehr, es ist schön, ein großes Netzwerk zu haben! Dank an alle die mitmachen.
Gruß
Steffen
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon Merkur » Sonntag 12. Juni 2016, 14:31

Etwas OT: Lärmende Kröten!?

Man lernt nie aus, wie wahr! :roll:
http://www.bzbasel.ch/basel/baselbiet/a ... -130143130Aus der alten Ziegelei wurde ein Tierparadies
In diesem von Reber hier geposteten Artikel las ich erstaunt, dass Kreuzkröten „ohrenbetäubenden Lärm“ erzeugen: "Bei Anbruch der Nacht würden die Kreuzkröten jeweils im Chor rufen. Für die Bewohner der direkt neben dem Naturschutzgebiet gelegenen Wohnsiedlung sei dies jedoch kein Problem. «Sie verpflichteten sich, wegen des ohrenbetäubenden Lärms nicht zu reklamieren»,..."
Nun habe ich bisher nur Erdkröten während der Laichzeit rufen hören, und das war eher leise und melodisch. Das hat wohl meine Vorstellung geprägt.
Doch hier wurde ich „hellhörig“: https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzkr%C3%B6te : "Die Männchen erzeugen zur Laichzeit mit Hilfe einer blau gefärbten, großen, kehlständigen Schallblase laute Paarungsrufe, um fortpflanzungswillige Weibchen auf sich aufmerksam zu machen. Die Rufserien lassen sich als metallisch lautes Rätschen („ärr … ärr … ärr“) umschreiben. Nächtliche Kreuzkröten-Rufchöre sind manchmal fast zwei Kilometer weit zu hören."
Man höre und staune! :)

MfG,
Merkur
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon LynnLectis » Sonntag 12. Juni 2016, 15:17

@Merkur, hier wäre der Ton der Kreuzkröte zu hören: http://www.froschnetz.ch/arten/kreuzkroete.php
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon Steffen Kraus » Sonntag 12. Juni 2016, 18:02

Hallo Ihr alle,
einfach mal auf Youtube, Wechselkröte Ruf, eingeben. Das trällern ist ja schon Musik,jedenfalls für mich.
Gruß,
Steffen
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Re: Naturschutz-was kann man tun, wo bekommt man Hilfe?

Beitragvon Merkur » Dienstag 14. Juni 2016, 09:20

Zu den Wechselkröten im Roßberg:

Von meinen Kontakten kam gestern folgende Nachricht:
Im Roßberg brüten auch Uhus. Ein "Betreuer" dieser Bruten kennt das Vorkommen von Wechselkröten und Gelbbauchunken dort, was auch der Unteren Naturschutzbehörde mitgeteilt wurde.
Zurzeit sind Gespräche zwischen UNB, Naturschutzvertretern und dem Steinbruchbetreiber im Gange, wobei gute Aussichten bestehen, dass ein gangbarer Weg zur Erhaltung des Vorkommens über die Verfüllung hinweg gefunden wird.
In der UNB ist ein ehemaliger Student aus Darmstadt zuständig, der auch seinerzeit bei mir Exkursionen mitgemacht hat. – Schön, so etwas zu lesen! :)

Ich werde berichten, wenn mal Ergebnisse der Besprechungen vorgelegt werden.
Im „Windschatten“ vom Vogelschutz sind ja oft auch andere schützenswerte und -bedürftige Organismen gut aufgehoben: Vögel haben nun mal eine besonders aktive Lobby! ;)

Aus dem am 6. Juni verlinkten Echo-Artikel:
Nun beabsichtigt die OHI, etwa 33 Jahre lang Material aus dem gut zwölf Kilometer entfernten Tagebau in Groß-Bieberau nach Roßdorf zu transportieren - 300.000 Tonnen Abraum sollen so jährlich zusammenkommen. Nach dem Auffüllen soll die Landschaft in dem Areal rekultiviert werden. Nach Osten hin wird der Verfüllbereich abfallen, dort soll eine Steilwand von etwa 30 Meter Höhe erhalten bleiben, vor der sich ein See bilden soll.

Auch wenn der eine oder andere hier das Endergebnis der Maßnahmen nicht mehr erleben wird: Man plant jedenfalls mal sehr langfristig im Voraus!

MfG,
Merkur
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