Ist das Kunst oder... Diskussion

[Colophonius]

WO wir schon beim Thema "Kunst" sind:

Ich bin auch ein großer Freund der Kunst, wobei ich dabei einen offenen Begriff für die Klassifikation von Kunst bevorzuge. Sie erfindet sich ständig neu und lädt den Rezipienten zur eigenen Denkleistung an.

Spruch "Ist das Kunst oder kann das weg?" wird diesem Kunstanspruch leider nicht gerecht.

Dennoch würde vermutlich auch dieses Werk eines eher unbekannten Künstlers wohl von vielen Menschen genau auf diese Weise hinterfragt werden. Aber wer weiß, vielleicht war ja der kritische Umgang mit dem Begriff der Kunst genau die Intention des Künstlers?

[Merkur]

Da könnte man ja fast einen Kunstmarkt aufmachen.

Ich biete dieses Objekt an, VHB SF 1300,- oder Höchstgebot, inkl. Versand und Echtheitszertifikat vom Künstler.

Walliser Waldschrat, juv. (Merkur 1969)

Das Werk entstand im August 1969 in St. Luc im Val d'Anniviers, Wallis, CH, wo der Künstler
einen perfekten Arbeits-Urlaub verbrachte.
Das sehr erfolgreiche Studium der lokalen Ameisenfauna musste gelegentlich aufgrund von Brutpflege (Mittagsschlaf des
einjährigen Stammhalters) unterbrochen werden. Der Künstler nutzte diese Pausen für kreatives Schaffen.

Größe: 12x12x9 cm (LxHxT); Zustand: Neu, leicht angestaubt.
Geeigent als Deko für einzigartiges Formikarium oder Vitrine.
Gebote bitte per PN.
Edit: Der besonders wertvolle Sockel aus edler Lärchenborke ist übrigens bestens geeignet für die Ansiedlung eines Völkchens von Leptothorax acervorum!

MfG,
Merkur

[LynnLectis]

Ich hätte da noch ein paar Verbesserungsvorschläge, meine für unterwegs praktischen Schweizer Sackmesser wären startbereit.

[Merkur]

Ein Gedankensplitter zu Agathe Colophonius' Beitrag viewtopic.php?f=31&t=1158&p=11390#p11387 :
Was ist die Intention eines Moderators des eusozial-Forums, so etwas ausgerechnet im AP abzuladen, anstatt sein „Heimatforum“ damit zu beglücken? Veralbern können wir uns doch selber!
Und Crossposting ist ja auch absolut kein Tabu mehr.

Ich wünsche viel Erfolg beim Hinterfragen!
MfG, Merkur

[Colophonius]

Hallo Merkur,

die Kunst ist frei, nicht alles, was Kunst ist, muss gefallen. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich auch gerade die gezielte Erregung von Missfallen an einem Werk als Kunst anerkenne. In meinen Augen darf Kunst nicht nur mehr als Satire (wobei ich den Satz "Satire darf alles" nur eingeschränkt richtig finde), sondern muss - je nach Werkform - auch an sich selbst den Anspruch stellen, mehr zu tun. Was der einzelne Rezipient daraus dann macht, ist seine ureigene Sache und liegt dann in seinem "Gefahrenbereich". Über den Geschmack eines anderen in der Hinsicht zu urteilen, maße ich mir nicht an.

Darüber hinaus wundere ich mich ein wenig, was das Ganze mit meiner Funktion als Moderator im Eusozial zu tun hat. Zunächst halte ich persönlich wenig von Crosspostings, ich versuche (auch wenn es natürlich nicht immer gelingt), möglichst eigene Sachen für die verschiedenen Foren zu erstellen und dort zu posten. Im Eusozial existiert darüber hinaus meines Wissens nach kein Gedankensplitterthread, zumindest kein aktueller. Weder gibt es zur Zeit eine Diskussion über Kunst noch wurden dort verschiedene Werke gepostet. Im Ameisenforum gäbe es die "Erkenntnis des Tages", die eventuell passen würde, jedoch ist mein Kunstverständnis keine Erkenntnis, die ich einfach so "plötzlich" gezogen habe, sondern hat sich im Laufe der Jahre gerade durch die intensive Auseinandersetzung mit unserem Grundgesetz, den Grundrechten und unserem Moral- und Wertesystem entwickelt. Vor wenigen Jahren hätte ich mich vermutlich auch zur Aussage "Ist das Kunst oder kann das weg?" hinreißen lassen. Ich finde daher, dass es durchaus passend war, es in einem Thread mit dem Thema "Gedankensplitter" in diesem Kontext zu posten.

Im Ergebnis finde ich dein Umgang damit ein wenig enttäuschend und lese aus deinem Beitrag die Intention, mich zu provozieren heraus. Ich finde nicht, dass ein Forum so etwas braucht. Gerade nicht im Zusammenhang mit der freien Kunst!

Beste Grüße,
Colophonius

[LynnLectis]

Im Ameisenforum gäbe es die "Erkenntnis des Tages", die eventuell passen würde, jedoch ist mein Kunstverständnis keine Erkenntnis, die ich einfach so "plötzlich" gezogen habe, sondern hat sich im Laufe der Jahre gerade durch die intensive Auseinandersetzung mit unserem Grundgesetz, den Grundrechten und unserem Moral- und Wertesystem entwickelt.

Die Juristen, die ich kenne, sind eher konservativ kunstorientiert und stellen sich Justitia-Figuren in ihr Zimmer. Dein "Kunstwerk" erinnert mich eher an eine Ameisenfarm-Erweiterung, vor allem wegen dem Schlauch. Aber sicher kannst Du damit später mal Knastbrüder als Klienten bewerben. Die sind bekanntlich erfinderisch, so allein in ihren Zellen.

[Merkur]

Gedankensplitter:
Zu Kunst gehört ein Künstler, der zu seinen Produkten steht. Ohne diese Voraussetzung kann ich in jedem aus Langeweile zufällig zusammen gestellten
Zeug "Kunst" sehen, oder das bleiben lassen...
Merkur

[Colophonius]

oder das bleiben lassen...

Klar, das steht jedem frei. Damit tut man ja auch niemanden weh.

[LynnLectis]

oder das bleiben lassen...

Klar, das steht jedem frei. Damit tut man ja auch niemanden weh.

Ist doch gut, wenn jemand nicht immer darauf aus ist, dem anderen weh zu tun. Und wenn man hier mal nett plaudert, wäre es auch schön, wenn nicht ständig jemand mit zweideutigen Beiträgen das schöne Gespräch versalzen will.

[Maddio]

Darüber hinaus wundere ich mich ein wenig, was das Ganze mit meiner Funktion als Moderator im Eusozial zu tun hat.

Das frage ich mich allerdings auch.

Und warum sollte Colophonius nicht sein Kunstverständnis hervorbringen und mit einem Foto illustrieren dürfen? Ich sehe darin keinerlei Provokation gleich welcher Art.

Bitte daher um Aufklärung.

[LynnLectis]

Und warum sollte Colophonius nicht sein Kunstverständnis hervorbringen und mit einem Foto illustrieren dürfen? Ich sehe darin keinerlei Provokation gleich welcher Art.

Bitte daher um Aufklärung.

Glaubst Du im Ernst, dass Colo Klorollen als Kunst definiert?

[Maddio]

Menschen sehen so einiges an Kunst, wo ich mich dann am Kopf kratze. Aber da hat jeder eigene Vorstellungen.

Für mich sehen einige Sachen, die in Kunsthallen o.ä. ausgestellt werden auch nicht besser aus.

[LynnLectis]

Okay, das hier würde ich als ernstgemeinte "Klorollenkunst" bezeichnen: https://www.behance.net/gallery/Paper-cuts-Rolls/241623

Davon ist Colos Foto weit entfernt.

[Maddio]

Mir geht es nicht um die Bewertung von Colophonius Kunstwerk. Da kann sich jeder selbst ein Urteil bilden, ob es ihm gefällt oder nicht.

Ich habe eher den Eindruck, er wollte damit sein Kunstverständis illustrieren, was er dann ja auch umfassend beschrieben und begründet hat. Ich sehe da nach wie vor keine Provokation oder ähnliches.

[LynnLectis]

Ich würde Dir beipflichten, wenn Colo wirklich so unbedarft wäre, aber der Kunstsinn wird in den höheren Schulen ausreichend vermittelt, um Colo in die Lage zu versetzen, Kunst von Klolego zu unterscheiden.

[Steffen Kraus]

Hallo Ihr Kunstkenner,
Kunst, egal in welcher Form, liegt für mich immer im Auge des Betrachters, da kann man nicht streiten, ob gut oder nicht gut. Das sehe ich wie Maddio!
Das hier jetzt gestritten wird, finde ich eigentlich nicht, ich denke hier wird mehr gefrotzelt. Dies ist ja eigentlich nicht schlimm,
nur fehlt halt im Internet, die Mimik, die man sehen kann und der Ton, den man hören kann. Man kann nur, trockene Worte lesen!
Da ich alle Beteiligten, durch Pn kenne, kann ich nur schreiben, jeder hat eine gehörige Portion Humor, daher denke ich, keiner meint es richtig böse.
Hoffe ich sehe das richtig und Ihr fallt nicht gleich über mich her!
Gruß,
Steffen

Edit. Ein Rembrandt ist für mich Kunst, ein Miro´ ist für mich gekritzel, so sieht es halt jeder anders.

[LynnLectis]

Klar wird hier niemand geschlachtet und gevierteilt, Steffen. Eigentlich ist es doch ein Kompliment an Colo, dass ich ihm mehr Kunstsinn zutraue, als er hier vorgibt, müsste er zumindest wissen als angehender Jurist - Stichwort: Schöpfungshöhe.

Wär einfach schön, wenn man hier einmal ohne solche Sticheleien auskommen könnte. Einem wirklich ernsthaften Dialog über Kunst wäre ich sicher nicht abgeneigt. Aber ich erwarte schon elementare Grundkenntnisse, denn nein, es ist nicht jedem überlassen, was Kunst ist, denn Kunst ist Wissenschaft. Es gibt durchaus Kriterien.

[Anon]

Hallo Maddio,

das kann vielleicht mit der "Vorgeschichte" des Users Colophonius in diesem Forum zusammenhängen.

Nicht zum ersten Mal hat er sich im AP unter einem Pseudonym eingeschlichen, um hier im Forum zu verschiedenen Themen ein bißchen "mitmischen" zu können.

Zuletzt unter dem Nicknamen "Agathe". Nach diversen (mittlerweile teils gelöschten) Beschimpfungen ("Forenmiliz" u. dgl.) in seinem ersten Beitrag (noch als "Agathe") gab er dann anschließend seinen "Einstand" in einem Vorstellungsthread: viewtopic.php?f=31&t=1223

Da einige aufmerksame Leser aber (zu Recht!) vermuteten, dass mit "Agathe" etwas nicht zu stimmen scheint und sich u.a. neugierig nach etwaigen Mitgliedschaften in anderen Ameisenforen erkundigten, ging der Ärger auch schon los! "Agathe" war schlichtweg empört, dass man als "Neu-User" in diesem Forum so wenig willkommen geheißen wird, sprach von "Unverschämtheit", "Inquisition" und dergleichen. Schlussendlich aber fiel die Maske und "Agathe" entpuppte sich als "Colophonius"!

So weit, so (un)gut!

Wenn man sich ein bißchen mit den Forengeschichten befasst, stellt man schnell fest, dass "Colophonius" es mit dem AP nicht allzu gut meint! Das klingt in vielen seiner Beiträge (in anderen Foren) oft genug durch!
Warum dann eine aktive Mitgliedschaft im AP??

Eine (scheinheilige) Antwort auf diese Frage gab Agathe Colophonius in seinem Vorstellungsthread (15.12.2015):

Warum ich jetzt im AP bin:
Ich lese schon seit langer Zeit in diesem Forum mit, gerade die Beiträge von Boro zu verschiedenen (meist) einheimischen Arten interessieren mich sehr, aber darüber hinaus gibt es hier so manchen spannenden Haltungsbericht. Dazu kommt meine ziemlich große Neugier, die sich in dem Verlangen niederschlägt, die Kommentare zu den Bewertungen zu lesen.

Seine wahren Beweggründe verriet er aber erst viel später, nämlich hier: http://eusozial.de/viewtopic.php?f=80&t=3898#p38682

[..] In der Tat kann ich die Kritik da zum Teil verstehen: der - in meinen Augen beschämende - Umgang mit SimonPheidole, einem jungen, ambitionierten Händler, hatte bei mir den letzten Anstoß gegeben, mich wieder im AP zu registrieren. Das Ergebnis und die massiven Anfeindungen, die mir dort von einigen Usern entgegenbrandeten, kennst du.

Soweit zu der Motivation seiner Beiträge hier im Forum, mit "Kunst" hat das alles herzlich wenig zu tun.....
.

[Maddio]

Na gut, dann sage ich mal Meinung zu Colophonius Kunstwerk.

Auf den ersten Blick hat es mir gar nicht gefallen. Deswegen habe ich es auch nicht positiv bewertet. Für mich entstand die Ablehnung aus der Verwendung von Teilen eines Lebewesens. Das fand ich persönlich nicht gut.

Aber desto mehr das Kunstwerk in die Diskussion gerückt ist, desto mehr baut sich in mir der Gedanke auf, dass es eigentlich ganz interessant gemacht ist.

Es gibt ja meist auch eine allegorische Ebene, und auf dieser sticht Colophonius-Werk die verlinkten Klopapierkunst bei weitem aus. Klar sind die verlinkten Werke schön gebastelt, und ich habe mir auch nicht alle angesehen, aber soweit ich das überblicken kann werden mehr oder weniger Alltagsszenen gezeigt, die mich ehrlich gesagt nicht weiter zum Nachdenken anregen. Für mich ist das eher handwerkliche Kunst.

Bei Colophonius Werk haben wir immerhin schonmal die Verwendung von drei Materialien. Kunststoff, Teile eines Hirschgeweihs und eine Rolle aus Karton.

Auf der allegorischen Ebene gibt es viel Spielraum für Interpretationen. Das von Plastik und Papier umschlossene tierische Hornmaterial könnte die Eingrenzung des Lebensraums von Wildtieren durch Umweltverschmutzung darstellen.

Oder der Betrachter könnte die Schönheit eines natürlich gewachsenen Materials gegenüber künstlich hergestelltem Material gewahr werden.

Der Interpretationsmöglichkeiten gibt es so viele (und mehr) wie es auch Betrachter gibt.

[LynnLectis]

Auf der allegorischen Ebene gibt es viel Spielraum für Interpretationen.

Das könntest Du bei jedem zufällig zusammengestöpselten Alltagsgegenstand auch machen. Und das weiß ein angehender Jurist, dass es auf die Schöpfungshöhe ankommt. Das ist ein juristischer Sachverhalt und gerade deshalb ist es mehr als unglaubwürdig, in einem juristischen Kontext, den er selbst noch einbringt, dies als Kunst zu bezeichnen. Du musst das logisch betrachten. Er argumentiert falsch, eben weil er uns auf die Schippe nehmen will, worauf Du auch glatt hereinfällst, weil Du ihn offensichtlich als User noch zu wenig gelesen hast. Und es ist nicht böswillig, wenn jemand eben nicht bereit ist, dieses Spiel mitzumachen. Es ist nur ein ehrliches Feedback.