Lasius emarginatus

[Boro]

Lasius emarginatus ist die "Felsenameise", die mit Vorliebe in felsigen Regionen, im Bereich alter Gemäuer, Ruinen, Burgen, aber auch in Lesesteinhaufen siedelt. Sie ist Kulturfolger und bewohnt heute die innerstädtischen Bereiche, wo sie auch zur lästigen "Hausameise" wird. Seit langem wohnt bei mir im Haus eine Riesenkolonie, die sich zwischen Gemäuer und Vollwärmeschutz einquartiert hat. Im Haus selbst hatte ich sie vor einigen Jahren, als sie in Ecken der Veranda am Abend zum Schwärmen erschien. Mich stört das nicht weiter, die Fenster wurden dann offen gelassen und bald war der Spuk vorbei.
In Kärnten ist sie in den städtischen Bereichen und in allen geeigneten Naturhabitaten anzutreffen. Sie ist aggressiv und territorial. Mit L. niger kam es schon öfter zu Konflikten (vgl. SEIFERT S. 277), die aber immer einen eher "gebremsten" Verlauf nahmen: Wenn einmal sichergestellt ist, dass der Konkurrent auf Distanz bleibt, verliert L. emarginatus rasch das Interessse an L. niger. Das gleiche passiert, wenn man entlang ihrer stark frequentierten "Straßen" z. B. eine größere Kolonie v. L. niger mit Brut deponiert, L. emarginatus rekrutiert sehr rasch und führt eine riesige Armee an den Schauplatz. Nachdem etliche L. niger Arbeiterinnen gestreckt und getötet wurden oder geflüchtet sind, ziehen die Truppen ab u. es kehrt bald wieder Ruhe ein. Die Brut v. L. niger bleibt übrigens liegen, sie wird nicht als Beute weggetragen (!!). Dies ermöglicht L. niger wieder zurückzukehren u. die Brut in Sicherheit zu bringen.

[Boro]

Ein paar neue Fotos der Art von unserem Steingarten v. Sohn Roman.