Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrungen

Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Montag 9. Mai 2016, 21:54

An eine Schutzausrüstung müsste ich ran kommen.

Eine kleine Suche in Online-Apotheken hat ergeben, dass es das Biovet wohl nur in der Schweiz gibt. Am besten wird es sein ich frage einfach in einer Apotheke nach ob sie mir eine 2,1% Lösung anrühren können und gebe als Verwendungszweck Varroa-Bekämpfung an um blöde Blicke zu vermeiden ;) .

Einem Test mit 10-15 Arbeiterinnen sollte nichts im Wege stehen. Ich werde mich weiter einlesen und versuchen die Ausführung 1:1 von Bienen auf Ameisen zu übertragen, was die Dosis etc. betrifft.

Edit: ich habe mir die verlinkte Tabelle mal genauer angesehen und muss sagen die Werte sind wirklich sagenhaft. Das dabei von keinerlei Nebenwirkungen bei den Bienen gesprochen wird klingt sehr gut. Bin echt gespannt ob es hilft.
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon NIPIAN » Dienstag 10. Mai 2016, 09:18

Hoi,

mit Oxalsäure am Besten draußen arbeiten. Die Konzentration sollte sich maximal im Bereich um 3 bis 3,5% bewegen, damit haben jedenfalls die Imker die beste Erfahrung gesammelt - also sollte das zunächst als Höchstgrenze für Ameisen gelten; denn diese bringen bei einem deutlich geringeren Körpergewicht und "ohne Behaarung" bspw. komplett andere Voraussetzungen mit sich. Eigentlich macht es am meisten Sinn die Behandlung dann durchzuführen, wenn keine Eier/Larven/Puppen vorhanden sind, bzw. diese nicht dem Zeug ausgesetzt werden können. Aber gegen die isolierte Behandlung von einigen Ergaten spricht sicher nichts. 2 bis 3 Stündchen Isolationshaft sollten auch die Reste der Oxalsäure verdampfen lassen - sofern der Behälter nicht luftdicht verschlossen wird.

Zugelassen ist das Träufeln. Gegen das Sprühen spricht die Kontamination des Sprühers, wenn die Windrichtung, oder auch die Belüftung ungünstig sind. Ergo: beim Träufeln reichen Handschuhe, vielleicht noch ne Brille, beim Sprühen und Verdampfen brauchts n Ganzkörperkondom ;) .

Ab 4,5%-iger Lösung kommt es zu zunehmenden Bienenverlusten.

Wie immer: die Dosis macht das Gift - oder auch: je mehr leicht ungünstige Lebensbedingungen ein Ameisenvolk auszuhalten hat, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es frühzeitig verstirbt.

http://www.neurobiologie.fu-berlin.de/menzel/Pub_AGmenzel/Rademacher_Harz_2006_SchweizerBienenztgOxals%C3%A4ure.pdf

https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/binary/BZO7GCO5J35LVYG3DN7YYVGBQ5CCO3AZ/full/1.pdf
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Dienstag 10. Mai 2016, 12:43

Vielen Dank für die umfangreichen Links und dass du dein Wissen als Fachmann mit uns teilst.

Ich komme wohl nicht daran vorbei mich etwas in die Materie einzuarbeiten und umfangreiche Vorbereitungen zu treffen, und erst dann einen aussagekräftigen Versuch mit einer Gruppe Arbeiterinnen zu machen.
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Colophonius » Donnerstag 30. Juni 2016, 17:44

Ein wirklich schönes Update! Kletterhilfen für Ameisen in Schläuchen sind ja bei vielen Arten von Vorteil, Ich hoffe, deine fusca danken es dir anders als meine Messor: die haben ihre Kletterhilfe eines Tages einfach durchgenagt. :D
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Trailandstreet » Donnerstag 30. Juni 2016, 21:47

Ja, die Messor sind schon eher die Nagetiere unter den Ameisen.
Ich hab zwar kaum Schläuche, aber bei den glatten Dingen, wie Tränke etc, leg ich oft ein Stück Holz bzw Rinde an um es Ihnen zu erleichtern.
Bei den Myrmica ist der Schlauch mit der Zeit verdreckt und somit nicht mehr glatt, allerdings schon so, dass man leider nichts mehr sieht.
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Donnerstag 30. Juni 2016, 23:16

Colophonius hat geschrieben:Ein wirklich schönes Update!


Vielen Dank für die positive Rückmeldung. Bei drei Updates innerhalb weniger Tage war ich mir nicht sicher, ob es dem ein oder anderen zuviel wird.

Colophonius hat geschrieben:Kletterhilfen für Ameisen in Schläuchen sind ja bei vielen Arten von Vorteil, Ich hoffe, deine fusca danken es dir anders als meine Messor: die haben ihre Kletterhilfe eines Tages einfach durchgenagt. :D


Wie ich deinem Haltungsbericht entnommen habe, beißen die sich ja sogar durch Ytong. Eine solche Beißkraft haben Formica fusca sicherlich nicht. Vereinzelt laufen aber einige besonders große Arbeiterinnen im Formicarium herum, und dass die auch ordentlich zubeißen können und sofort darauf Ameisensäure in die Wunde sprühen, habe ich schon mehrmals erleben können. Ich muss aber sagen, dass ich persönlich nicht allzu schmerzempfindlich bin und mir das nicht viel ausmacht.

Trailandstreet hat geschrieben:Ja, die Messor sind schon eher die Nagetiere unter den Ameisen.
Ich hab zwar kaum Schläuche, aber bei den glatten Dingen, wie Tränke etc, leg ich oft ein Stück Holz bzw Rinde an um es Ihnen zu erleichtern.
Bei den Myrmica ist der Schlauch mit der Zeit verdreckt und somit nicht mehr glatt, allerdings schon so, dass man leider nichts mehr sieht.


Bisher habe ich auch nur kurze Schlauchverbindungen benutzt, aber insgeheim wollte ich schon immer mal einen längeren Schlauchabschnitt in der Haltung realisieren.

Und ich bin begeistert, es ist sehr unterhaltsam die Ameisen durch den Schlauch flitzen zu sehen!

Dahingehend ist mir aufgefallen, dass Formica fusca in der Natur stets in Intervallen zu laufen scheint. Also ca. 10-15cm laufen - innehalten - weiterlaufen - innehalten- usw.. Bei mir im Schlauch laufen sie aber anders als in der Natur durch ohne zu stoppen. Manchmal bleiben sie aber ganz stehen und verweilen etwas im Schlauch, nur dieses intervallmäßige konnte ich bisher nicht beobachten.
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Colophonius » Freitag 1. Juli 2016, 22:52

Maddio hat geschrieben:
Vielen Dank für die positive Rückmeldung. Bei drei Updates innerhalb weniger Tage war ich mir nicht sicher, ob es dem ein oder anderen zuviel wird.


Das hier ist doch ein Ameisenforum, warum sollte sowas dann zu viel sein? Ist doch auch mit Bildern und interessantem Inhalt und kein Einzeiler. Mir gefällt sowas zumindest immer sehr gut!


Wie ich deinem Haltungsbericht entnommen habe, beißen die sich ja sogar durch Ytong. Eine solche Beißkraft haben Formica fusca sicherlich nicht. Vereinzelt laufen aber einige besonders große Arbeiterinnen im Formicarium herum, und dass die auch ordentlich zubeißen können und sofort darauf Ameisensäure in die Wunde sprühen, habe ich schon mehrmals erleben können. Ich muss aber sagen, dass ich persönlich nicht allzu schmerzempfindlich bin und mir das nicht viel ausmacht.


Ja, die Messor beißen sich in der Tat durch den YTONG, aber ich habe das auch bei anderen Ameisen gesehen (Camponotus) oder gelesen (L. niger). Ich denke schon, dass die fusca das könnten aber es würde vermutlich eine Weile dauern, wenn sie es überhaupt tun.

Trailandstreet hat geschrieben:Bei den Myrmica ist der Schlauch mit der Zeit verdreckt und somit nicht mehr glatt, allerdings schon so, dass man leider nichts mehr sieht.


Die Gefahr besteht leider auch bei den Messor. Die sind ja dafür bekannt, alles vollzukleistern. Bei mir beschränken sie sich im Moment zum Glück auf ihr Hauptbecken, was sich gut reinigen lässt und auf den Boden ihrer Röhre.

Bisher habe ich auch nur kurze Schlauchverbindungen benutzt, aber insgeheim wollte ich schon immer mal einen längeren Schlauchabschnitt in der Haltung realisieren.


Das Gefühl kenne ich nur zu gut! Man hat immer ein wenig die schönen Blattschneider-Kolonien vor Augen und will sowas auch mal in klein vor sich haben. Aktuell haben meine Messor ca. 3m Weg zwischen ihren Becken, einen Teil davon durch eine glasklare Röhre und nicht durch einen Schlauch. Da sieht man noch mal deutlich mehr und es führt zwischen meinen PC-Bildschirmen her. In der ersten Zeit bin ich jedes mal zusammengezuckt, als ich eine "freie Ameise" da sah, weil man sie so gut in den Röhren erkennt. Ich habe das jetzt zwar schon ein paar Monate so, aber die Faszination daran hat echt nicht im Ansatz nachgelassen.
Daher kann ich das nur völlig unterschreiben, auch wenn es bei Messor eher ein Tapsen statt Flitzen ist!
Und ich bin begeistert, es ist sehr unterhaltsam die Ameisen durch den Schlauch flitzen zu sehen!







Dahingehend ist mir aufgefallen, dass Formica fusca in der Natur stets in Intervallen zu laufen scheint. Also ca. 10-15cm laufen - innehalten - weiterlaufen - innehalten- usw.. Bei mir im Schlauch laufen sie aber anders als in der Natur durch ohne zu stoppen. Manchmal bleiben sie aber ganz stehen und verweilen etwas im Schlauch, nur dieses intervallmäßige konnte ich bisher nicht beobachten.


Hier kann ich nur mutmaßen, aber vielleicht liegt das daran, dass die Ameise in der Natur ständig in alle Richtungen gehen könnte und somit immer wieder die Pheremonspur neu "aufnehmen" müssen. Im Schlauch gibt es ja nur zwei Möglichkeiten, entsprechend stärker könnte die Spur sein. Aber wie gesagt: alles nur Mutmaßung, ich bin begeisterter Halter und kein Wissenschaftler!
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Samstag 2. Juli 2016, 01:05

Colophonius hat geschrieben:Hier kann ich nur mutmaßen, aber vielleicht liegt das daran, dass die Ameise in der Natur ständig in alle Richtungen gehen könnte und somit immer wieder die Pheremonspur neu "aufnehmen" müssen. Im Schlauch gibt es ja nur zwei Möglichkeiten, entsprechend stärker könnte die Spur sein. Aber wie gesagt: alles nur Mutmaßung, ich bin begeisterter Halter und kein Wissenschaftler!


Hört sich nach einer sinnvollen Erklärung an!

Colophonius hat geschrieben:Das Gefühl kenne ich nur zu gut! Man hat immer ein wenig die schönen Blattschneider-Kolonien vor Augen und will sowas auch mal in klein vor sich haben.


Das stimmt :). Ich war früher mal in Österreich (Salzburg?) in einem Museum und da hatten sie sowohl Blattschneider als auch Waldameisen, sowie Termiten. Das fand ich damals sau cool wie man sich alles anschauen konnte und welche Flächen die Ameisen beanspruchen. Heute habe ich das erste Mal Insekten im neuen Becken gefüttert, und es waren bestimmt 30-50 Arbeiterinnen vor Ort. Das hat mich direkt an diese Waldameisenanlage erinenrt, welche ich früher in diesem Museum bestaunt habe.

Möglicherweise geht diese tolle Zeit mit der Kolonie aber bald zu Neige, da die Toten langsam nicht mehr zu übersehen sind :(. Ich schätze mal, dass die Milben langsam aber sicher ihren Tribut fordern.

Colophonius hat geschrieben:In der ersten Zeit bin ich jedes mal zusammengezuckt, als ich eine "freie Ameise" da sah, weil man sie so gut in den Röhren erkennt. Ich habe das jetzt zwar schon ein paar Monate so, aber die Faszination daran hat echt nicht im Ansatz nachgelassen.


Das ist mir in den ersten Tagen auch passiert. Man sieht eine Ameise am Regal entlang laufen und denkt im ersten Moment "Mist, wie ist die denn schon wieder ausgebrochen." Und erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass die Ameise IM Schlauch umherläuft :D.
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Maddio
 

Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Colophonius » Samstag 2. Juli 2016, 10:38

Moin moin,

Maddio hat geschrieben:Möglicherweise geht diese tolle Zeit mit der Kolonie aber bald zu Neige, da die Toten langsam nicht mehr zu übersehen sind :(. Ich schätze mal, dass die Milben langsam aber sicher ihren Tribut fordern.


das ist natürlich ärgerlich, aber eventuell können die Ameisen das erstmal mit dem hohen Wachstum ausgleichen. Ist das Nest mittlerweile trocken oder versuchst du es anders?
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Colophonius
 

Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Samstag 2. Juli 2016, 11:52

Colophonius hat geschrieben:das ist natürlich ärgerlich, aber eventuell können die Ameisen das erstmal mit dem hohen Wachstum ausgleichen. Ist das Nest mittlerweile trocken oder versuchst du es anders?


Ja, das Nest wird seit ich das Auftreten der Milben bemerkt habe nicht mehr bewässert. Da ich immer mal wieder Ameisen mit aufgeschlitztem Gaster gefunden habe, bin ich mir ziemlich sicher, dass diese Milben sich direkt von ihren Wirten ernähren. Von daher dürfte es ihnen nach wie vor an nichts mangeln :mad:, auch wenn die Bedigungen zur Reproduktion nicht mehr optimal sind.

Letztendlich kann ich nicht mit Sicherheit sagen, woher die Toten kommen.

Letztes Jahr war die Population der Ameisen schon bei 350+, und bei dem enormen Schub den sie diese Saison bekommen haben sind es nun sicherlich 500++. So betrachtet sind die Verluste immer noch marginal, und vlt als regulativer Faktor sogar zu begrüßen :?:.

Zahlenmäßig sind es etwa 10-30 Tote pro Woche momentan.
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Maddio
 

Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Colophonius » Samstag 2. Juli 2016, 15:08

Ich denke, bei 10-30 Toten musst du dir noch nicht allzu viele Sorgen um die Existenz der Kolonie machen, sofern sie weiter fleißig nachproduzieren. Ich denke, dass auch in der Natur eine ähnliche Anzahl Fressfeinden etc. zum Opfer fällt.

Ich frage mich schon länger, ob sterbende Arbeiterinnen sogar das Koloniewachstum ankurbeln, da dann vielleicht mehr Energie in die Aufzucht als in das Anlegen von Vorräten gesteckt wird.
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Colophonius
 

Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Xeras » Dienstag 16. August 2016, 21:45

Hey, wollte mal nachfragen wie die Lage mit den Milben Befall ist ?

MfG David
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Xeras
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Dienstag 16. August 2016, 22:42

Hi,

Xeras hat geschrieben:Hey, wollte mal nachfragen wie die Lage mit den Milben Befall ist ?


Gute Frage, ehrlich gesagt weiss ich das gar nicht so genau. Müsste mal wieder möglichst viele Fotos machen und dann schauen wie viele Milben noch da sind und wie stark befallen die ganze Kolonie etwa ist. Vielleicht komme ich die Tage ja mal dazu. An sich wäre auch der Beginn der Winterruhe für eine mögliche chemische Behandlung perfekt, da Formica ja dann keine Brut mehr haben und ich nur die Ameisen besprühen könnte.

Ich habe aber das Gefühl, dass es sich zum Guten entwickelt hat. Sicherlich werden noch MIlben da sein, aber es scheint die Ameisen nicht gravierend zu beeinträchtigen und nachdem ich jegliche Bewässerung eingestellt habe sollten die Milben auch nicht mehr so massenhaft auftreten.

Ich werde noch vor der Winterruhe berichten, es kann aber u. U. etwas dauern bis es soweit ist.

MfG
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Maddio
 

Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Xeras » Mittwoch 17. August 2016, 07:31

Ich hatte 2015 viel Milben Befall bei verschiedenen Kolonien.
Einige sind verendet und einige leben immer noch.Ob die Milben Schuld sind ist nicht mal sicher.
Dieses Jahr habe ich noch keine Milben gefunden außer in meinem "Bio-Abfall-Natur-Becken"
Dort lebt aber alles möglich , sogar Regenwürmer.
Durch den Befall 2015 ist das Interesse geboren die Milbe mit natürlichen Mitteln los zu werden ohne Einsatz von Chemie oder ähnlichem.
Wovon ich persönlich abraten würde.Vielleicht die Kolonie mit Springschwänzen impfen.
Und bei dein Bericht ist mir noch ein Gedanke gekommen.
Wo es nach Ameisensäure riecht ist wohl welche vorhanden.Vielleicht reicht es um den Milben das Leben schwer zu machen.
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Xeras
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Donnerstag 18. August 2016, 11:31

Xeras hat geschrieben:Durch den Befall 2015 ist das Interesse geboren die Milbe mit natürlichen Mitteln los zu werden ohne Einsatz von Chemie oder ähnlichem.
Wovon ich persönlich abraten würde.Vielleicht die Kolonie mit Springschwänzen impfen.


Inzwischen glaube ich auch, dass eine Behandlung mit chemischen Präparaten in meinem Fall nicht notwendig ist. Jedenfalls hat sich die Kolonie gut entwickelt, so dass ich keinen Anlass sehe, ein Risiko einzugehen. Wie ich es in der Winterruhe machen werde, überlege ich noch. Ich werde wohl abwarten müssen, ob die Ameisen alle ins Ytong-Nest gehen, dann würde ich dieses zumindest über den Winter befeuchten, was aber auch den Milben zugute kommen dürfte, was natürlich nicht gewollt ist.

Xeras hat geschrieben:Und bei dein Bericht ist mir noch ein Gedanke gekommen.
Wo es nach Ameisensäure riecht ist wohl welche vorhanden.Vielleicht reicht es um den Milben das Leben schwer zu machen.


So habe ich das Ganze noch gar nicht betrachtet. Möglicherweisen geben sie sich schon selbständig eine Säurebehandlung :D.

MfG
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Maddio
 

Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Xeras » Donnerstag 18. August 2016, 21:22

Bei niedrigen Temperaturen werden es die Milben nicht leicht haben sich fort zu pflanzen, denke ich.
Und nach der Winterruhe ein neues , Poren loses Nest anbieten, am besten im Winter anfertigen und länger trocknen lassen und dann mit einer Lampe mit etwas Wärme versorgen.Das mögen die Formica gerne.
Aber Geduld, sie lassen sich bitten und ziehen nicht sofort um.
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Sonntag 21. August 2016, 13:55

Xeras hat geschrieben:Bei niedrigen Temperaturen werden es die Milben nicht leicht haben sich fort zu pflanzen, denke ich.


Ok, das beruhigt mich dann doch ein wenig.

Xeras hat geschrieben:Und nach der Winterruhe ein neues , Poren loses Nest anbieten, am besten im Winter anfertigen und länger trocknen lassen und dann mit einer Lampe mit etwas Wärme versorgen.Das mögen die Formica gerne.
Aber Geduld, sie lassen sich bitten und ziehen nicht sofort um.


Ich denke es wird darauf hinauslaufen, sie aus dem alten Nest von Hand umzusetzen. Oder sie zum Fliehen zu bringen, dafür braucht es nicht viel Aufwand ;).

Da sie ja gerne unter dem Rindenstück nisten, und sie generell im Wald oft in Totholz zu finden sind, denke ich verstärkt über ein Holz- bzw. Korknest nach (welches dann nicht befeuchtet wird). Erwärmen werde ich es aber eher nicht, da sie so oder so starkes Wachstum an den Tag legen und als einheimische Art ist dies auch nicht nötig. Das es ihnen gefallen würde glaube ich allerdings gerne :).

MfG Maddio
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Xeras » Dienstag 23. August 2016, 12:53

Maddio hat geschrieben:Durch einen befreundeten Imker bin ich an etwas Drohnenbrut gekommen. Jetzt wo langsam die Wintervorräte angelegt werden, scheint mir ein guter Zeitpunkt zu sein, um dieses besonders proteinvolle Futter anzubieten.

Drohnenbrut.jpg


Die Drohnenbrut erfreut sich gleich großer Beliebtheit, und die Arbeiterinnen zerteilen das Futter vor Ort und laufen mit kleinen Stücken zwischen den Mandibeln heim zum Nest.


Naja, dieses Protein reiche Futter mögen die bestimmt auch mitten im Sommer ! ;)

Was ist das denn für ein Zeug ?

MfG David
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Reber » Dienstag 23. August 2016, 15:40

Als Drohnen werden die männlichen Bienen bezeichnet. Sie haben im Bienenvolk die gleiche Aufgabe wie die Ameisenmännchen in der Kolonie :). Wenn man von Drohnenbrut spricht, sind meistens Drohnenpuppen gemeint. Da die Entwicklung der Drohnen in den Brutwaben von allen Bienenwesen am längsten dauert (immer 24 Tage), werden sie auch besonders stark von der Varroamilbe befallen. Im Frühjahr machen die Imker also den "Drohnenschnitt": Sie schneiden Teile der verdeckelten Drohnenbrut aus den Waben und entfernen sie.
Zum Abtöten der Milben kommen die Waben ins Gefrierfach. Dort sind sie auch lange haltbar und danach wertvolles Ameisenfutter. Zerteilen bzw. aus den Waben entfernen, sollte man die Drohnenbrut dann unbedingt, solange sie noch gefroren ist - sonst wird's "eklig". :fettgrins:
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Re: Diskussion zu Formica fusca - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Dienstag 23. August 2016, 22:52

Vielen Dank für die Erklärung vom Fachmann :).

Als kleine Ergänzung sei noch gesagt, dass Drohnenbrut auch bei Anglern hoch im Kurs liegt. Mehr dazu hier:
http://www.raubfische.de/Bienen.htm

Drohnenbrut aus einem Bienenstock ist der absolute Topköder.


Noch Fragen ;) ?

LG
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