Hier meine Ergebnisse mit der wohl eigentlichen Zielart des Parasitoiden.
Formica (Serviformica) cunicularia nistete ja jeweils in auffälliger Nähe der fliegend und sitzend fotografierten
Eucharis adscendens.
Die Methode ist im Beitrag vom 9.Juli beschrieben.
A: Versuch mit 3 Arbeiterinnen am 4. Juli.
ein Tier zieht beim Laufen bereits nach 30 Minuten ein Bein nach, zuckt nach 45 Minuten nur noch zusammengekrümmt. Beim nächsten Tier erfolgt die Fortbewegungsunfähigkeit erst nach 2,5 Stunden. Die dritte Arbeiterin bleibt länger aktiv, putzt aber ständig die Fühler. Am nächsten Morgen finde ich auch sie zusammengekrümmt vor, ab und zu zuckt noch ein Bein.
B: Versuch mit einer weiteren Arbeiterin am 5. Juli.
Die völlige Reglosigkeit tritt erst nach 12 Stunden ein
- eine der drei gelähmten Formica (Serviformica) cunicularia
- beobachtete Fortbewegung der Larve über den Kopf der Ameise
- 4 Larven "abgegriffen"
Die "befallenen" Ameisen könnten in der Zwischenzeit durchaus noch das ganz nahe heimatliche Nest erreicht haben. Das Ziel des Parasitoiden sind ja die Ameisenlarven.
Inzwischen habe ich gelernt, dass das erste Larvenstadium in diesem besonderen Fall
Planidium-Larve genannt wird. Die Larve macht, am Wirt angekommen, später weitere Gestaltsumwandlungen durch.
Auch festgehalten im Bild: ein Planidium kann an der reglosen Ameise durchaus auch wieder seine "aufgerichtete Lauerstellung" einnehmen.
- Planidium in aufgerichteter Lauerstellung auf Kopf von Formica cunicularia
Parasitoide Hautflügler wenden langanhaltend wirkende Nervengifte zur Lähmung/"Haltbarmachung" der Nahrung für ihren heranwachsenden Nachwuchs an.
Das Nervengift des Ameisen-Parasitoiden Eucharis adscendens wirkt aber hier - wie diese Experimente zeigen - bereits auf den "Transporteur" der Erzwespenlarven.Interessant, nicht die weibliche Erzwespe ist der Giftlieferant, sondern
das erste Larvenstadium stellt das lähmende Gift her!
Die verfrühte Anwendung auf den "nützlichen" Transporteur wirft aber Fragen auf!
Beste Grüße
MBM