Ich bespreche hier die beiden nahe verwandten Arten gemeinsam, weil man sie in der Natur nur schwer unterscheiden kann. Behaarungsmerkmale spielen eine wichtige Rolle, es gibt aber auch die Tendenz zu unterschiedlicher Habitatwahl: F. rufa ist etwas thermophiler,die Nester findet man eher an Waldrändern, teilw. besonnten Wegen, lichten Waldbereichen infolge Schlägerungen usw., F. polyctena nistet eher im Inneren der Waldbereiche, auch bei vollkommenem Schatten. Bei uns in Kärnten sind beide Arten häufig, in den Niederungen ist F. rufa häufiger. Bei den Arbeiterinnen ist F. rufa stärker behaart, vor allem am Rücken (Pronotum, Mesonotum), die Gynnen weisen deutlichere Merkmalsunterschiede auf: F. rufa besitzt eine lackartig schwarz-glänzende Gaster und ein eben solches Scutellum, bei F. polyctena erscheinen diese Flächen matter. Daneben weist F. rufa an der Unterseite d. 1. Gaster-Sternites eine deutliche Behaarung auf, die bei F. polyctena fehlt.
Für beide Arten ist die Fähigkeit zur Homoiothermie nachgewiesen, d. h. zur "Selbsterwärmung" des Nestinneren, unabhängig von den Außentemperaturen. Das ist der Grund, warum für die ohne Brut überwinternden Arten bereits Ende April die Schwärmzeit beginnen kann.
Man muss noch hinzufügen, dass es zw. den beiden Arten auch zu Hybridisierung kommen kann; da wird die Zuweisung zu einer der beiden Arten ein Fall für Experten......