Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Klassenprojekt » Montag 13. April 2015, 14:53

Guten Tag miteinander!

Ich bin Lehrerin und möchte mit meiner 1./2. Primarklasse das Thema "Ameisen" behandeln.
Da ich aber keine Ameisen kaufen und langfristig halten möchte, wollte ich hier einmal fragen, ob die Möglichkeit besteht, dass ich von jemandem eine Ameisenfarm für das Klassenzimmer ausleihen könnte, damit die Kinder die Ameisen beobachten könnten?
Natürlich würde ich dafür auch bezahlen und wäre auf ein bisschen Unterstützung (fachliches Wissen etc...) angewiesen.

Die Schule befindet sich in der Nähe von Frick (Kanton AG) in der Schweiz. Ist hier jemand aus der Region oder Umgebung (nähe Basel, Rheinfelden, Laufenburg etc...), der mir weiterhelfen könnte?

Ich würde mich sehr freuen, wenn sich jemand meldet oder mir rät, wo ich anfragen könnte...

Vielen lieben Dank bereits im Voraus!
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Reber » Montag 13. April 2015, 17:39

Guten Tag Frau Lehrerin ;)

Die Kinder für Ameisen zu begeistern halte ich für eine gute Idee. Ich kann mich noch lebhaft an meine Primjahre erinnern, wo wir begleitend zum „Naturkunde“-Unterricht in Terrarien u. ä. temporär junge Grasfrösche (ab Kaulquappe), Bergmolche und Zauneidechsen (Paarungsverhalten) sowie Schmetterlingsraupen bei der Entwicklung beobachten konnten. Als ausgesprochene Tierfreunde waren meist ein Nachbarsbub und ich für die Beschaffung der Tiere zuständig :D

Ich stamme nicht eben aus der Region, aber auch wenn ich es täte: Meine Ameisen würde ich nicht ausleihen! Seine Haustiere gint man halt nicht gerne in fremde Obhut.
Darum lautet mein Vorschlag: Selber Ameisen sammeln und vorgängig mit den Schülern die Anlage(n) bauen!

Jetzt im Frühling findet man diverse geeignete mittelgrosse Arten, samt Königinnen und Brut. Ich würde eine Myrmica sp. z.B. Myrmica rubra vorschlagen.
Diese Art ist weit verbreitet und kommt relativ häufig vor, man kann sie sich also im Freiland besorgen. Man findet sie in eher feuchteren und halbschattigen Wiesen, sowie an Hecken und Waldrändern aber auch in Gärten. Meist unter Steinen oder Totholz. An warmen Frühlingstagen befinden sich die Arbeiterinnen samt Brut und Königinnen direkt unter den Steinen/Hölzern (oder sogar im Holz). Man braucht also nicht zu graben. Mit einem Exhaustor kann man bei den grösseren, polygynen Völkern eine Königin mit etwa 50 Arbeiterinnen und etwas Brut einsammeln - ohne gleich das ganze restliche Volk vor Ort dem Untergang zu weihen.

Anleitungen zum Nestbau finden sich hier:
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Nest_Haltung

Ich empfehle ein Ytong-Nest: http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.php?f=21&t=731

Empfehlen kann ich übrigens zusätzlich die Seite „Ameisen an Schulen“ http://www.ameisen-in-schulen.de/ und den Thread zum Experimentierkoffer: http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.p ... =112#p1549
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Klassenprojekt » Dienstag 14. April 2015, 15:50

oh jeh oh jeh... da kommt ja was auf mich zu...

Ich hatte ja schon einige Tiere im Kindergarten oder im Klassenzimmer (Kaulquappen, Küken, Schmetterlinge etc...) aber irgendwie finde ich das mit den Ameisen echt nicht einfach...
Jetzt muss ich zuerst noch diese Art finden, die du mir empfohlen hast... und die Königin muss ich unbedingt auch dabei haben richtig? Die erkenne ich, weil sie grösser ist als die andern?
Aber wenn die jetzt schon Eier und Larven haben? Und was ist mit denen, die ich zurück lasse?

Wenn ich jetzt kein Nest selber bauen möchte... was würdest du mir dann alles aus dem Ameisenshop empfehlen? Was brauche ich?

Ah ich lese gerade, die haben mehrere Königinnen richtig? Dann soll ich wie viele nehmen?
Gibt es noch eine andere Art, die du mir empfehlen könntest? Etwas grössere oder ohne Giftstachel? ;)

Vielen Dank für deine Inputs!
Liebe Grüsse
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Trailandstreet » Dienstag 14. April 2015, 20:31

Ja, das ist soweit richtig.
Bei "größere Art ohne Stachel" fällt mir nur eine Formica, also Serviformica ein. Da wird es aber schwierig, weil bei denen die Gynen nur tief im Nest zu finden sind, außer es hat sie jemand zufällig im Blumentopf.
Wenn du eine Myrmica findest, kannst du vielleicht auch zwei oder drei Gynen nehmen. Manchmal laufen ja richtig viele davon rum. Kommt aber auch drauf an, wieviele Ameisen du überhaupt mitnimmst.
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon hormigas » Dienstag 14. April 2015, 20:59

Ich würde das mit dem Giftstachel nicht überbewerten.
Habe selbst eine Serviformica fusca. Diese hat mich noch nie mit ihrem Gift beglückt, selbst wenn ich sie auf der Hand hatte. Wenn man sich allerdings auf das Nest setzt sieht das anders aus :)
Reber hatte da schon einen gut überlegten Vorschlag. Außerdem könnten die Kinder im Bastelunterricht das Nest und alles was dazugehört bauen. Es ist einfacher wie man glaubt, würde ich sagen. Es ist sehr zu empfehlen eine solche Kolonie über einen längeren Zeitraum zu beobachten, um einen bleibenden Eindruck zu erfahren.
LG

EDIT: Wenn es unbedingt ein Ameisenshop sein muss, bestelle dir eine Lasius niger 20+ Arbeiterinnen und so ein 15€ Aquarium aus dem Zoohandel. Paraffinöl aus der Apotheke. Honig und Watte aus dem Supermarkt.
Bisschen Gibs für den Boden. Die Ameisen leben im ersten Jahr oder länger sowieso im Reagenzglas. Das wars.
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Zuletzt geändert von hormigas am Dienstag 14. April 2015, 21:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Steffen Kraus » Dienstag 14. April 2015, 21:11

Hallo Frau Lehrerin,
Reber hat ja schon alles erklärt und es ist wirklich einfach ein Nest aus Porenbetonstein(Ytong) sich selbst zu bauen.
Auch ein gebrauchtes Aquarium ist leicht zu bekommen.
Ein wenig Talkum aus der Apotheke ist auch zu beschaffen, als Ausbruchsschutz.
Schon kann es los gehen. Ein Stück Natur nachahmen, wie Bodengrund Grasbüschel usw.
Dann kann man hier im Forum eine Umfrage starten, ob jemand eine kleine Kolonie Einheimischer Ameisen abgibt, denke da sind einige behilflich.
Bitte keine Exotischen Ameisen kaufen und dann einfach aussetzen.
Schon kann die ganze Schulklasse loslegen und beobachten.
Mit dem ausleihen einer ganzen Ameisenanlage, muß man schon das Glück haben, jemanden in der Nähe zu haben.
Meine Fragen sind dann noch, wie lange soll das Projekt Ameisenhaltung den gehen?
Um richtig gute und sinnvoll verwertbare Beobachtungen zu machen sollte die Haltung schon mindestens ein Jahr betrieben werden.
Die nächste Frage ist, Du fragst, was wir Dir raten könnten, was Du in einem Shop kaufen sollst?
Das verstehe ich nicht, entweder in einem Shop anrufen und beraten lassen oder alles selber machen. Selbermachen macht Spaß!
Werbung für die Produkte von Ameisenshops wird es wahrscheinlich hier nicht geben, daß finde ich auch gut so.
Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.
Gruß Steffen
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Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Trailandstreet » Dienstag 14. April 2015, 21:58

Was noch anzumerken wäre, zwei drei Reagenzgläser, eines als Nest für den Anfang und eines als Tränke vorbereitet wäre sicher nicht schlecht. Hab ich auch bei meinen kleinen Kolonien. Eins als Ersatz kann auch nicht schaden. Die habt ihr aber vielleicht ohnehin im Chemiesaal.
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Reber » Dienstag 14. April 2015, 23:23

Klassenprojekt hat geschrieben:oh jeh oh jeh... da kommt ja was auf mich zu..
Wenn ich jetzt kein Nest selber bauen möchte... was würdest du mir dann alles aus dem Ameisenshop empfehlen? Was brauche ich?


Nein, das würde ich nicht. ;) Ich habe ja gerdae für "Werken und Handarbeit" (heisst wohl nicht mehr so?!) geweibelt. Bei den Shops kann man sich durchaus selber informieren, wir sind ein unabhängiges Forum hier.

Klassenprojekt hat geschrieben: Ah ich lese gerade, die haben mehrere Königinnen richtig? Dann soll ich wie viele nehmen?
Gibt es noch eine andere Art, die du mir empfehlen könntest? Etwas grössere oder ohne Giftstachel? ;)


Ja, das sind meist Kolonien mit mehreren Königinnen. Wenn sie genügend gross sind, können sie problemlos vor Ort weiter überleben, wenn man nur wenige Königinnen und einige hundert Arbeiterinnen mitnimmt. Für ein temporäres Klassenprojekt reicht eine Königin allemal.

Alternativ könnte ich - wie oben ertwähnt - Formica (Serviformica) fusca empfehlen (leicht grösser, schneller, kein Stachel, Königin leicht von Arbeiterinnen unterscheidbar). Die sind allerdings für den Laien nicht ganz einfach zu fangen. Zur Unterstützung eines Klassenprojekts, würde ich aber persönlich eine Gyne mit Arbeiterinnen aus einer Grosskolonie entnehmen und (innerhalb der Schweiz) versenden - gratis. Aber mit der Auflage, dass vorgängig eine geeignete Anlage bereitgestellt werden muss. Und eine Lösung, wie es mit den Tieren später weitergeht, gesucht wird...
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Hoffer » Mittwoch 15. April 2015, 14:51

Hallo Zusammen!
Wenn es wirklich zu dem Klassenprojekt kommt würde ich mich über ein paar Fotos freuen... ;-)
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Klassenprojekt » Mittwoch 15. April 2015, 15:06

hui... danke für die vielen hilfreichen Ideen und Vorschläge... ich muss das jetzt in aller Ruhe einmal durchplanen ;)
bin gerade etwas überfordert, da es mir so kompliziert vorkommt... so viele Fremdwörter, die ich zuerst nachschauen muss....hihi :crazy:

Wenn ich jetzt eine Kolonie von draussen nehme, dann kann ich sie am Ende wieder an diesem Ort frei lassen?
Vielleicht blöde Frage... aber ich habe gelesen, dass die Ameisen im Sommer ihren Hochzeitsflug machen für die Paarung... Wie funktioniert denn das, wenn ich sie im "Aquarium" habe??

Also, ich melde mich wieder, falls - und das wird wohl sicher der Fall sein - noch Fragen auftauchen... :roll:
vorerst aber danke vielmals für alle Antworten!

Fotos mache ich dann natürlich gerne, wenn ich das Projekt wirklich zustande bekomme... ;)
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon ratti » Mittwoch 15. April 2015, 15:14

Der Schwarmflug kommt erst bei großen Kolonien vor, da die Entwicklung der Geschlechtstiere mehr Energie kostet und diese ja auch nichts zum direkten Erhalt der Kolonie beitragen. Sollte die Kolonie doch so groß sein das es zu einem Schwarmflug kommt, kann man einfach den Deckel drauf lassen (wenn man einen hat) und die Tiere bleiben dann halt im Becken. Diese sterben dann mit der Zeit ab oder übernehmen Arbeiterfunktionen (nicht bei allen Kolonien). Es gibt auch Arten die Inzucht betreiben und selber befruchteteKöniginnen hervorbringen, aber das sind auch nur wenige Arten. Wenn du keine Geschlechtstiere im Zimmer haben willst hast du quasi nur die Möglichkeit das Aquarium rauszustellen oder einen Deckel drauf zu machen.
Dem ganzen gehst du aus dem Weg wenn du einfach eine kleine Kolonie hast. Es braucht einige Jahre bevor eine frische Kolonie Geschlechtstiere hervorbringen kann.
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Reber » Mittwoch 15. April 2015, 15:41

ratti hat absolut recht! Noch als Ergänzung: Wenn man jetzt nur eine Königin mit Arbeiterinnnen - ohne Brut - aus einer Kolonie nimmt, hat man zwar einen hohen "Wuselfaktor" weil "viele" Arbeiterinnen (jedenfalls mehr, als wenn man eine Gründerkönigin nimmt, was dann für die Kinder wohl eher langweilig ist) aber bestimmt keine jungen Geschechtstiere, weil die Gyne zuerst wieder mehr Arbeiterinnen produzieren wird.

Einfach so am gleichen Ort freilassen kann man die Ameisen nicht mehr. Denn nach einer längeren Trennung ändert sich der Koloniegeruch und die "alte" Kolonie hält ihre früheren Schwestern für ein feindliches Volk.
Man muss also eine geeigneten Ort finden, an dem es keine anderen Ameisen gibt, die den selben Lebensraum beanspruchen, darf die Ameisen aber auch nicht zu weit von ihrem Ursprungsort aussetzen, weil man sonst - im schlimmsten Fall - eine intraspezifische Faunenverfälschung in Kauf nimmt.
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon LynnLectis » Donnerstag 23. April 2015, 13:23

@Klassenprojekt

Es wäre doch viel einfacher, wenn Du mit Deinen Primarklassen in eines der vielen Schweizer Naturmuseen gehen würdest, dort gibt es auch lebende Tiere zum Anschauen wie Fledermäuse oder eben Ameisen. Dann wird das auch mit Fachleuten begleitet, die den Kindern wirklich etwas Wissenswertes vermitteln können. Jetzt einfach so Ameisen aus der Natur zu holen, obwohl Du sie gar nicht ernsthaft halten willst, finde ich eher etwas kurzsichtig gedacht, gerade weil das nicht so ungefährlich ist für die Tiere. Das ist ein enormer Stress für die Ameisen, gerade wenn Du nicht schon selbst Ameisenhalterin bist. Außerdem ist es auch nicht vorbildlich, sonst holen sich die Kinder am Ende noch geschützte Waldameisenherde ins Haus, weil sie das "in der Schule so gesehen haben". Ob sie dann wirklich genau unterscheiden können, welche geschützt sind und welche nicht, ist fraglich. Auch so sollten sie die Ameisen im Garten dann doch lieber auch nicht ausgraben. Du würdest ja auch keine Igel einkaufen nur für Unterrichtszwecke.
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Trailandstreet » Donnerstag 23. April 2015, 13:29

Es wäre eigentlich nicht schlecht, wenn jemand von uns die Sache "begleiten" könnte, da wäre nicht nur den Ameisen geholfen.
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon LynnLectis » Donnerstag 23. April 2015, 13:42

Hier gerade aktuell eine Ameisenkolonie in einem Schweizer Naturmuseum zu besichtigen ( in den anderen Naturmuseen gibt es sicher auch welche):
http://www.naturmuseumsg.ch/aktuell-u4/

Naturmuseen sind genau für solche Unterrichtszwecke gedacht. Ich denke, da gibt es sicher auch Gesetze, die das regeln an Schulen. Ob das wirklich erlaubt ist, Ameisen an Schulen zu holen, würde ich auch zuerst abklären.
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Reber » Donnerstag 23. April 2015, 13:56

Ja, in vielen Schweizer Museen (und Zoos) stehen solche Anlagen. Im Naturhistorischen Museum Bern gibt es ebenfalls eine Anlage mit Formica polyctena.
Dafür ist eine Bewilligung notwendig. Denn sämtliche Arten der Hügelbauenden Waldameisen (Formica s. str.) und die Amazonenameise (Polyergus rufescens) stehen in der Schweiz unter strengem Schutz, die private Haltung ist verboten.


Für alle anderen Arten gilt dieser Schutz allerdings nicht und sie dürfen ohne Bewilligung in Schulen und Haushalten gepflegt werden.
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon LynnLectis » Donnerstag 23. April 2015, 14:06

Die Naturmuseen bieten dies extra für Schulen an und kommen auch oftmals direkt an die Schule, wobei dann Fachleute das Ganze begleiten. Auch Pro Natura bietet das für Ameisen an: http://www.naturpark-schaffhausen.ch/de ... fe/ameisen

Für die Ameisen wäre es aus meiner Sicht schonungsvoller, weil sie nicht eigens aus der Natur entnommen werden nur für kurze Zeit. Was wird dann später aus ihnen? Außerdem kann das doch nicht jedes Mal, wenn wieder derselbe Schulstoff drankommt, so gemacht werden (hochgerechnet an vielen Schulen, wäre das doch ein Unding). Da müssten über die Jahre viele Ameisenkolonien leiden, auch wenn ungeschützt. Da habe ich wirklich starke Bedenken. Ich persönlich finde es nicht okay. Auch ungeschützte Ameisen sind wertvoll.

Es gibt sogar Tierethik-Unterricht, der für Schulen mobil angeboten wird, hier:
http://tierundwir.ch/de/tierethik-unter ... richt.html
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Zuletzt geändert von LynnLectis am Donnerstag 23. April 2015, 14:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Reber » Donnerstag 23. April 2015, 14:23

Deine Einstellung ist löblich! Auch mir ist wichtig, dass nicht einfach Ameisen "verheitzt" werden. Aber wenn man bedenkt, was ein einziges Ameisenvolk zur Sensibilisierung einer ganzen Schulklasse beitragen kann, lohnt sich die Übung aus meiner Sicht schon.
Werden die Tiere aus einer Gegend entnommen, wo sie im Bestand sehr häufig sind und später z.B. an Halter abgegeben, finde ich dass Aufwand und Ergebnis im Verhältnis stehen.

Die grosse Gefahr für unsere Ameisen geht eh nicht von einzelnen entnommenen Gynen oder kleinen Völkern (Volksteilen) aus, sondern droht viel eher durch die Vernichtung von Lebensraum, Klimaerwärmung, Einschleppung von Krankheiten und invasiven Arten etc: http://www.tierwelt.ch/?rub=4499&id=40820
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon LynnLectis » Donnerstag 23. April 2015, 14:43

Ich plädiere dafür, dass Lehrerkollegen gut behandelt werden, denn Ameisen sind rücksichtsvolle Lehrerinnen! ;)

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 94862.html
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Re: Ameisenfarm zum Ausleihen gesucht

Beitragvon Trailandstreet » Donnerstag 23. April 2015, 15:19

Warum wird eigentlich nicht in der Schule ein Platz gesucht, an dem man eine Kolonie auf Dauer pflegen kann. Das würde um einen dauernd Stoff liefern und man hätte auch nicht jedes Jahr das selbe Problem. Da ließe sich doch noch einiges machen.
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