Im Startpost habe ich ja den Link zu der ursprünglichen EU-Verordnung eingefügt, damit man sich selbst ein Bild machen kann.
Ich selbst habe diesen Info-Tsunami auch nur kurz abgesurft (um im Bild zu bleiben) – zumal ich nicht den Eindruck habe, dass unsereiner da irgendwie mitwirken oder gegenhalten kann.
Ich habe auch nicht vor, hier die Inhalte zu wiederholen.
Bei dieser
Verordnung von 2014 geht es um eine
Art. 4: Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung. Hier wird aufgelistet, auf welchem Wege und unter welchen Umständen Arten in die Liste aufgenommen werden.
Art. 5 Risikobewertungusw…
Nun,
2022, geht es um die Durchführungsverordnung zur
Änderung der Durchführungsverordnung von
2016, zwecks Aktualisierung der Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung.
Hier sind die seinerzeit in die Liste aufgenommenen Arten genannt, leider nur mit wiss. Namen, alphabetisch nach Gattungen geordnet, Pflanzen und Tiere durcheinander.
Im Anhang sind sie nochmals tabellarisch aufgeführt, mit einigen Details. - Ameisen sind in dieser Liste nicht dabei; die vier Arten wurden nun 2022 hinzugefügt.
Hier in einem Artikel aus 2020
„Die gefährlichsten invasiven Arten Europas - Forscher erstellen Liste, welche Arten verstärkt bekämpft werden sollten“ werden einige Gesichtspunkte für die Einstufung verständlich erläutert.
Eine
„Priorisierung“ wurde angestrebt, wobei u.a. auch berücksichtigt wurde,
ob eine Bekämpfung bzw. Ausrottungsversuche
überhaupt Aussicht auf Erfolg haben.
Ausführlich
hier:
„Using structured eradication feasibility assessment to prioritize the management of new and emerging invasive alien species in Europe.“ Die Liste der beteiligten Wissenschaftler ist beeindruckend:
Olaf Booy, Pete A. Robertson, Niall Moore, Jess Ward, Helen E. Roy, Tim Adriaens, Richard Shaw, Johan Van Valkenburg, Gabrielle Wyn, Sandro Bertolino, Olivier Blight, Etienne Branquart, Giuseppe Brundu, Joe Caffrey, Dario Capizzi, Jim Casaer, Olivier De Clerck, Neil E. Coughlan, Eithne Davis, Jaimie T. A. Dick, Franz Essl, Guillaume Fried, Piero Genovesi, Pablo González-Moreno, Frank Huysentruyt, Stuart R. Jenkins, Francis Kerckhof, Frances E. Lucy, Wolfgang Nentwig, Jonathan Newman, Wolfgang Rabitsch, Sugoto Roy, Uwe Starfinger, Paul D. Stebbing, Jan Stuyck, Mike Sutton-Croft, Elena Tricarico, Sonia Vanderhoeven, Hugo Verreycken, Aileen C. Mill Da kann man z. B. lesen, dass für den Amerikanischen Bison der Abschuss die geeignete Methode darstellt, mit sehr hohen Erfolgsaussichten. Wie weit eine Einbürgerung des Bisons ein Risiko „
von unionsweiter Bedeutung“ sein soll, ist mir allerdings nicht verständlich.
–
Mein Eindruck: Hier wird unmäßig viel bürokratischer Aufwand getrieben, der naturgemäß auch sehr lange Zeit erfordert, bis eine Entscheidung fällt und tatsächlich Methoden zur Verhinderung oder Eindämmung der Invasionen wirken können!
Vorbeugen ist besser als heilen! Deshalb habe ich betr. Import und Haltung exotischer Ameisen vor 20 Jahren gegenüber dem Umweltbundesamt und dem BfN meine Bedenken geltend gemacht und eine Beschränkung empfohlen.
Die jetzt in die Liste aufgenommenen vier Ameisenarten können allenfalls einen
„Tropfen auf den heißen Stein“ darstellen angesichts von inzwischen mehreren Hundert importierten Arten, bei denen niemand sagen kann, welche davon eventuell ein Risiko darstellen.
Die bisherigen Maßnahmen scheinen mir nicht geeignet um die Problematik wesentlich zu entschärfen.
Inzwischen frage ich mich allerdings, ob es überhaupt sinnvoll ist, einen derartigen bürokratischen Aufwand zu treiben für ein Problem, das letztlich wie „Peanuts“ erscheint gegenüber dem, was global gesehen Natur und Menschheit bedroht:
Klimaentwicklung, Übervölkerung, Hunger, Seuchen, Energiemangel, Ressourcen-Verknappung usw. bis hin zu einer nuklearen Katastrophe.
Homo sapiens???
MfG,
Merkur