Die meisten tun mehr als die Hälfte der Zeit schlicht nichts, berichteten kürzlich Forscher um Anna Dornhaus von der University of Arizona im Fachblatt Behavioral Ecology and Sociobiology. Bestandteil der Studie sind entlarvende Videos. Sie zeigen, wie Arbeiterinnen fleißig Steinchen zu Mauern türmen und den Nachwuchs päppeln, während andere nahezu regungslos im Getümmel sitzen: wie bestellt und nicht abgeholt.
Für ihre Untersuchungen hatten die Forscher 281 Ameisen aus fünf verschiedenen Kolonien des Stammes Temnothorax rugatulus in einem Pinienwald des texanischen Santa-Catalina-Gebirges gesammelt, narkotisiert, unter dem Mikroskop mit verschiedenen Farben betupft und in Nestnachbauten gesetzt.
Kleine Änderungen in den Gen-Ablesenetzwerken bewerkstelligen offenbar die Beförderung von Arbeiterinnen zu Königinnen
Bei Wespen und Ameisen entwickeln sich Arbeiterinnen und Königinnen aus dem gleichen Erbgut. Stirbt eine Königin, kann eine Arbeiterin rasch in eine Königin transformiert werden: Eine kleine Umstellung im Ablesenetzwerk der DNA genügt, schreibt ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung im Fachblatt "PNAS". (http://derstandard.at/2000024147034/Wie ... ert-werden)
Nun ist, wie es bei der Körperbildung der Fall und meiner Theorie gemäss ist, auch der Instinkt einer jeden Art nützlich für diese und soviel wir wissen niemals zum ausschließlichen Nutzen anderer Arten vorhanden. Eines der triftigsten Beispiele, die ich kenne, von Tieren, welche anscheinend zum bloßen Besten anderer etwas tun, liefern die Blattläuse, indem sie, wie HUBER Zuerst bemerkte, freiwillig den Ameisen ihre süssen Exkretionen überlassen.
Interessant erschien den Wissenschaftern vor allem, dass es, obwohl ausschließlich Arbeiterinnen, auch bei Cerapachys biroi zu einer Arbeitsteilung kommt: Brutpflege und Fortpflanzung. Sie können offenbar auch jederzeit switchen, durch eine sogenannte DNA-Methylierung, die Gene auch stilllegen kann. In einer aktuellen Studie, publiziert im Fachjournal "Current Biology" meldeten Forscher der Rockefeller University freilich erhebliche Zweifel an. Die Wissenschafter haben einen Durchschnittswert der DNA-Methylierung in den untersuchten Gruppen herausgefunden und schrieben in ihrer Arbeit, dass die Unterschiede nicht signifikant sind. Die genetische Basis für das Verhalten der sozialen Insekten ist demnach also doch nicht nachgewiesen. Die Unterschiede müssten dafür eindeutig größer sein. - derstandard.at/2000029598080/Verhalten-der-Ameisen-bleibt-ein-genetisches-Raetsel
28 der 139 Ameisenarten der Schweiz kommen im Siedlungsgebiet, Wald und landwirtschaftlicher Umgebung in und bei Riehen vor, wie die Universität Basel am Mittwoch mitteilte. In Parkanlagen stiessen Forschende sogar auf gefährdete Arten wie die Untergrundameise Aphaenogaster subterranea, die auf der Roten Liste der Schweiz aufgeführt ist.
Amerikanische Forscher haben faszinierende neue Einblicke in das Leben der Atta cephalotes gewonnen, die in einem komplexen Staat und in enger Symbiose mit bestimmten Pilzen leben. Diese züchten sie als Nahrung auf einem Nährboden aus Blattstückchen.
Ryan Garrett von der University of Oregon und Kollegen fanden nun heraus, dass die Ameisen eine Strecke von drei Kilometern, und damit eine Million mal ihre eigene Körperlänge, schneiden müssen, um einen Quadratmeter Blätter zu zerlegen. Diese kräftezehrende Aufgabe erledigen sie so energiesparend wie möglich.
In der Versuchsanordnung im Labor stellten die Forscher fest, dass die Ameisen bevorzugt kleinere, vorperforierte Blattstücke aus dem Freien in ihrenunterirdischen Bau trugen und das Zerkleinern zu 90 Prozent erst im Bau erfolgte. Garrett und sein Team vermuten, dass dort vor allem junge Ameisen mit noch unbeschädigten Kiefern diese Arbeit erledigen – und so den Energieaufwand insgesamt möglichst gering halten.
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