Ameise aus dem Bernstein mit Metall-verstärkten Mandibeln

Im Formiculture.com – Forum wird auf eine spektakuläre Entdeckung hingewiesen:
Das Exemplar wurde in 98 Mio Jahre altem Bernstein aus Myanmar gefunden. Es ist eine neue Art von „Höllen-Ameisen“, die mit „dornigem, metallischem Mund“ das Blut ihrer Opfer saugt.
Die Art, benannt als Linguamyrmex vladi, gehört zur fossilen Unterfamilie der Sphecomyrminae, darin zur Tribus Haidomyrmecini, die wohl aufgrund ihrer nach dem Höllenhund benannten Typusart Haidomyrmex cerberus den Trivialnamen „Hell Ants“ bekam.
Sie lebten in der Kreidezeit und starben aus, „bevor der gemeinsame Ahne aller lebenden Ameisen auftrat“. (Stellten also wohl eine frühe Seitenlinie dar - Merkur).
Sie waren gekennzeichnet durch eigenartig senkrecht arbeitende Mundwerkzeuge mit einer merkwürdigen metallischen Komponente in den Mandibeln (dazu siehe unten!*).
Anstatt der normal abwärts gerichteten Mandibeln haben sie klingenartige Schneiden, die aufwärts weisen, ein Merkmal, das man heute bei keinem lebenden Organismus antrifft.
Diese spitzen Mandibeln waren von Triggerhaaren umgeben, die ein Schließen der Mandibeln auslösten, und ein hornartiger Fortsatz oder „Paddel“ schlug herunter auf die Beute, während die aufwärts gerichteten Mandibeln sie durchbohrten. Phillip Barden vom New Jersey Institute of Technology, der die Ameise untersuchte, entdeckte auch einen röhrenartigen Kanal zwischen den Mandibeln, der wohl zum Aufsaugen des Blutes aus der Beute diente. Vermutlich haben die speziell gestalteten Mandibeln und das „Paddel“ weichhäutige Beute durchbohrt um Hämolymphe aufzunehmen. Nahe bei der Ameise in dem Bernstein wurde eine große Käferlarve gefunden, die vermutlich Beute der Ameise war.
Mittels Röntgenstrahlung wurde festgestellt, dass die Unterseite des „Paddels“ mit Metallpartikeln verstärkt war. Das Tier hatte also die Fähigkeit, Spuren von Metallen aufzunehmen und im Körper an Stellen abzulagern, die eine Verstärkung benötigten.
Solche Metalleinlagerungen wurden auch am „Paddel“ oder „Horn“ einer weiteren Art der "Höllenameisen" festgestellt. So weit Textauszüge aus dem Beitrag.
–
*) Metall-Einlagerung an besonders beanspruchten Stellen ist auch bei modernen Ameisen bereits vorn einigen Jahren nachgewiesen worden, so bei Atta cephalotes, Camponotus herculeanus, Formica rufa und Polyrhachis dives, siehe hier.
Das wurde bereits 2009 beschrieben: Dieterich, A. & Betz, O. 2009: Elementsensitive Synchrotron-Mikrotomographie zur Darstellung von Zinkeinlagerungen in den Mandibeln ausgewählter Insekten. Mitt. Dtsch. Ges. Allg. Angew. Ent. 17, 285-287 (European Synchrotron Radiation Facility)
Schade, dass es diese "Höllenameisen" nicht mehr lebend gibt. Die wären doch eine wahre Herausforderung für die Haltung. Obwohl Blattschneider-Ameisen ja auch so zubeißen können, dass Blut fließt.
MfG,
Merkur
Link :4 September, 2018 - 23:01 ashley cowie Scientists Discover an Ancient Bio-Metallic Vampire Ant.
(Wissenschaftler entdecken eine urtümliche bio-metallische Vampir-Ameise)
(Wissenschaftler entdecken eine urtümliche bio-metallische Vampir-Ameise)
Das Exemplar wurde in 98 Mio Jahre altem Bernstein aus Myanmar gefunden. Es ist eine neue Art von „Höllen-Ameisen“, die mit „dornigem, metallischem Mund“ das Blut ihrer Opfer saugt.
Die Art, benannt als Linguamyrmex vladi, gehört zur fossilen Unterfamilie der Sphecomyrminae, darin zur Tribus Haidomyrmecini, die wohl aufgrund ihrer nach dem Höllenhund benannten Typusart Haidomyrmex cerberus den Trivialnamen „Hell Ants“ bekam.
Sie lebten in der Kreidezeit und starben aus, „bevor der gemeinsame Ahne aller lebenden Ameisen auftrat“. (Stellten also wohl eine frühe Seitenlinie dar - Merkur).
Sie waren gekennzeichnet durch eigenartig senkrecht arbeitende Mundwerkzeuge mit einer merkwürdigen metallischen Komponente in den Mandibeln (dazu siehe unten!*).
Anstatt der normal abwärts gerichteten Mandibeln haben sie klingenartige Schneiden, die aufwärts weisen, ein Merkmal, das man heute bei keinem lebenden Organismus antrifft.
Diese spitzen Mandibeln waren von Triggerhaaren umgeben, die ein Schließen der Mandibeln auslösten, und ein hornartiger Fortsatz oder „Paddel“ schlug herunter auf die Beute, während die aufwärts gerichteten Mandibeln sie durchbohrten. Phillip Barden vom New Jersey Institute of Technology, der die Ameise untersuchte, entdeckte auch einen röhrenartigen Kanal zwischen den Mandibeln, der wohl zum Aufsaugen des Blutes aus der Beute diente. Vermutlich haben die speziell gestalteten Mandibeln und das „Paddel“ weichhäutige Beute durchbohrt um Hämolymphe aufzunehmen. Nahe bei der Ameise in dem Bernstein wurde eine große Käferlarve gefunden, die vermutlich Beute der Ameise war.
Mittels Röntgenstrahlung wurde festgestellt, dass die Unterseite des „Paddels“ mit Metallpartikeln verstärkt war. Das Tier hatte also die Fähigkeit, Spuren von Metallen aufzunehmen und im Körper an Stellen abzulagern, die eine Verstärkung benötigten.
Solche Metalleinlagerungen wurden auch am „Paddel“ oder „Horn“ einer weiteren Art der "Höllenameisen" festgestellt. So weit Textauszüge aus dem Beitrag.
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*) Metall-Einlagerung an besonders beanspruchten Stellen ist auch bei modernen Ameisen bereits vorn einigen Jahren nachgewiesen worden, so bei Atta cephalotes, Camponotus herculeanus, Formica rufa und Polyrhachis dives, siehe hier.
Das wurde bereits 2009 beschrieben: Dieterich, A. & Betz, O. 2009: Elementsensitive Synchrotron-Mikrotomographie zur Darstellung von Zinkeinlagerungen in den Mandibeln ausgewählter Insekten. Mitt. Dtsch. Ges. Allg. Angew. Ent. 17, 285-287 (European Synchrotron Radiation Facility)
Schade, dass es diese "Höllenameisen" nicht mehr lebend gibt. Die wären doch eine wahre Herausforderung für die Haltung. Obwohl Blattschneider-Ameisen ja auch so zubeißen können, dass Blut fließt.

MfG,
Merkur