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Insektenrückgang in Deutschland

BeitragVerfasst: Samstag 6. Februar 2016, 13:03
von swagman
Die Lage der Insekten in Deutschland ist angespannt: Nicht nur die Zahl der Arten, sondern auch die der Individuen hat in den vergangenen Jahren teils dramatisch abgenommen.
Dieses Bild zeichneten am Mittwoch, 13. Januar 2016, alle vier zu einem öffentlichen Fachgespräch des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unter Vorsitz von Bärbel Höhn (Bündnis 90/Die Grünen) geladenen Experten. Eine schnelle Lösung scheint auch nicht in Sicht, denn die Ursachen sind vielfältig, lautete der Tenor der Sachverständigen.

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2016/kw02-pa-umweltausschuss/399986

Re: Insektenrückgang in Deutschland

BeitragVerfasst: Samstag 6. Februar 2016, 15:26
von Merkur
Ohne große Messungen oder Zählungen bin auch ich von diesem Rückgang der Insekten überzeugt!
Siehe viewtopic.php?f=31&t=1142 vom Sept. letzten Jahres: Wo sind Igel, Fluginsekten und Schnecken geblieben?

MfG,
Merkur

Re: Insektenrückgang in Deutschland

BeitragVerfasst: Sonntag 7. Februar 2016, 11:52
von swagman
Inzwischen hat der NABU auch darüber berichtet:
https://www.nabu.de/news/2016/01/20033.html

Erfahren habe ich davon übrigens in einer Fachzeitschrift für Garten- und Landschaftsbau.
Dort wurde darüber berichtet und darum gebeten, dass Architekten, Gartenplaner und Garten- und Landschaftsbaubetriebe durch entsprechende Pflanzenverwendung etwas dagegen unternehmen könnten.
Passend hierzu auch die Aktion „Entsteint Euch!“ vom Museum der Gartenkultur.
http://museum-der-gartenkultur.de/de/programm/entsteint-euch


In unserem Betrieb bin ich für die Planung von Staudenpflanzungen zuständig, daher konnte ich immer dahingehend Einfluss nehmen. Die Auftraggeber sind bisher regelrecht überrascht wie viele Bienen und andere Insekten plötzlich in ihre Gärten einfallen. Da man allerorts vom Bienensterben hört, haben manche Kunden, welche vorher mit Natur überhaupt nichts anfangen konnten, sogar angefangen sich darüber zu informieren und sind jetzt ganz begeistert mit ihren Gärten einen positiven Beitrag zu leisten. Ich denke, dass wir da auf einen guten Weg sind und mit mehr Öffentlichkeitsarbeit vielleicht eine Änderung bewirken können.
Bedingt durch den Krieg, kann man in Deutschland kaum von einer Gartenkultur sprechen, aber teilweise finden langsam ein Wandel statt.

Re: Insektenrückgang in Deutschland

BeitragVerfasst: Montag 8. Februar 2016, 20:53
von Reber
Ich beobachte auch in den Schweizer-Gärten ein Umdenken: Weg vom englischen Rasen und den "Steinwüsten", hin zur vielseitigen Bepflanzung mit Stauden und Blühstreifen. Und vorallem: In immer mehr Gärten sind nicht "bloss" Vogelhäuschen auszumachen, sondern auch Wildbienen-Nisthilfen, Totholzhaufen und Trockenmauern...

Auch in der Landwirtschaft scheinen die Subventionen zu greifen. Und in den Öffentlichen Anlagen (hier Bilder aus Bern) wird seit einiger Zeit der Biodiversität vorrang vor dem Ordnungssinn der Bürger eingeräumt:
Totholz.JPG
Steinhaufen.JPG

Re: Insektenrückgang in Deutschland

BeitragVerfasst: Montag 15. Februar 2016, 21:23
von Merkur
Siehe auch Diskussion im eusozial-Forum: "Eine stille Katastrophe"
http://eusozial.de/viewtopic.php?f=28&t ... 47d40f4359

Re: Insektenrückgang in Deutschland

BeitragVerfasst: Montag 15. Februar 2016, 22:27
von Anon
Wer selber etwas tun möchte, hier eine Möglichkeit:

Aus der WIKIPEDIA über Insektenhotels: https://de.wikipedia.org/wiki/Insektenhotel

Bastelanleitungen dazu (u.a.) hier: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/ ... 00959.html

oder, zusammengefasst, als "schneller Streifen":


Re: Insektenrückgang in Deutschland

BeitragVerfasst: Dienstag 16. Februar 2016, 10:17
von Merkur
Hier sei mal wieder an diesen Thread erinnert: Nisthilfen für Wildbienen - Gemeinschaftsthread
viewtopic.php?f=30&t=865

Und auch daran, dass die Konzentration von sehr vielen Nistgelegenheiten ihre Schattenseiten haben kann, aufgrund von diversen Parasiten der Wildbienen und Wespen: viewtopic.php?f=30&t=865&start=20#p7226

Meines Erachtens wären kleinere Einheiten besser als die vielfach dargestellten "Plattenbauten". ;)

MfG,
Merkur