Ja,
Acromyrmex sp. ist schon ganz nahe, und die könnten sehr gut auch so nisten.
Aber tatsächlich ist es sogar
Atta mexicana!

- Atta mexicana Nest unter Stein

- Atta mexicana Arbeiterin
Es gibt zwar auch in Chiapas richtige Regenwälder, aber die Gattung
Atta kommt eben nicht ausschließlich in solchen vor. Einige Arten gedeihen gut in tropischen Trockenwäldern, oder wie hier in Chiapas, in zumindest während des Winters sehr trockenen, savannenähnlichen Gebieten.
A. mexicana lebt u. a. auch in den heißen, trockenen Wüsten von Mexiko und dem äußersten Süden von Arizona. In tropischem Regenwald wurde sie nie angetroffen.
(
A. mexicana wurde zeitweilig auch im Ameisenhandel in D angeboten. Eine Verbreitungsangabe "Südamerika" ist falsch.)
In der Trockenzeit wird der Pilz in die Tiefe verlagert, wo es feucht genug ist, und er muss dann halt mal mit Bestandsabfall, dürrem Laub, Gras und sonstiger Biomasse „gefüttert“werden.
Atta mexicana ist nicht die am weitesten außerhalb der feuchten Tropen verbreitete Art:
Atta texana kommt von Nordost-Mexico bis Louisiana und Texas vor. Sie ist an “semi-temperate” (halb-gemäßigte) Regionen von Texas und Louisiana angepasst!
http://animaldiversity.ummz.umich.edu/accounts/Atta_texana/ Bleibt noch
die zweite Art, die ich unter dem Felsbrocken aufgescheucht habe: Eine
Camponotus sp.

- Camponotus sp., war zusammen mit A.mexicana unter demselben Stein.
Zur Art kann ich kann ich nichts sagen, und auch nichts zu den Beziehungen zwischen
A. mexicana und der
Camponotus sp. Zunächst liefen sie durcheinander, dann waren die
Atta in die Tiefe des Nestes geflüchtet, während sich ein Grüppchen der
Camponotus noch auf der Steinunterseite fotografieren ließ.
Größeres Nachgraben war in der archäologischen Stätte natürlich nicht „drin“; wir waren gut bewacht, hätten beinahe am Eingang unsere Rucksäcke mit Getränk und Brotzeit abgeben müssen. Nur weil meine Frau freundlich auf Spanisch mit den beiden Wächtern parlieren konnte, hat man dann großzügig eine Ausnahme gemacht, so dass wir in dem weiträumigen Gelände weder verhungert noch vertrocknet sind.
MfG,
Merkur