Ich habe noch nie einen derart dichten Besatz gesehen, weshalb ich ein paar Fotos gemacht habe.
Mehr als 1.000 Gallen sollen auf einem Blatt vorkommen können!
Hier sind vor allem Triebspitzen befallen. Wie viele Wespchen sich auf einem Baum, oder gar auf einem ganzen Baumbestand entwickeln können, ist fast unvorstellbar.
Die Blätter mit den Gallen fallen zu Boden. Nach der Überinterung schlüpfen Weibchen, die parthenogenetisch Eier in Eichenknospen legen. Daraus entwickeln sich Männchen und Weibchen, die sich paaren. Die Eier dieser Generation entwickeln sich in etwas anders geformten Gallen, ebenfalls an Eichenblättern. Im Sommer schlüpfen daraus die Weibchen, die wiederum an Eichenblättern Eier ablegen. Die sich daraus entwickelnden Larven induzieren das Wachstum der Seidenknopfgallen. - Es handelt sich also um einen Generationswechsel zwischen einer bisexuellen und einer parthenogenetischen Generation.
Zu allem Überfluss gibt es auch noch Parasiten dieser Gallwespen, die wiederum Hyperparasiten als Wirte dienen können.
Und da glauben manche, dass die Biologie von Ameisen kompliziert sei!

MfG,
Merkur