Die Seepocken passen leider nicht, und auch Salzkrusten sind es nicht. Bielefant kommt der Sache am nächsten, und auch Sir Joe ist nahe dran:
Landschnecken (
Helicella, Zebrina, Helix) heften sich auch bei uns mit eingetrocknetem Schleim an Felsen, Baumstämmen oder Pflanzen an, gerne
ein Stück über dem Boden, wenn das Wetter heiß und trocken ist. Bei günstigerer Witterung lösen sie sich wieder ab. Das Verhalten konnten wir auf
Lanzarote beobachten. Doch das Bild zeigt noch etwas mehr: Es sind hier offenbar
Reste der Schalenmündung zu sehen. Und das bedeutet wohl,
dass sie die Anheftungsstelle nicht „freiwillig“ verlassen haben (s. letztes Bild).

- Direkt neben dem Ausschnitt im Rätselbild sitzt eine lebende Schnecke an.
Es sollte sich um die auf den Kanaren verbreitete
Theba geminata oder
T. impugnata handeln, auf jeden Fall Helicidae.
Diese Landschnecken sehen unseren Schnirkelschnecken (
Cepaea spp.) ähnlich. Sie sind auf den trockenen, sehr spärlich bewachsenen
Gegenden in den Berglagen (hier auf ca. 500m bei der Eremitá de los Niéves) sehr häufig).

- Ansammlung der hübsch gemusterten Schnecken unter einer alten Obstkiste. Hier sind auch Stellen zu erkennen,
wo die Schnecken sich wohl selbst abgelöst haben.

- Auch im Gestrüpp heften sie sich an...

- … in oft großer Zahl.

- Am Boden sieht man große Ansammlungen leerer, zum Teil ausgebleichter Schalen.

- "Drosselschmiede"?
Hier unterhalb eines Mäuerchens aus groben Lavabrocken aber sind die Schalen fast alle zerbrochen: Ich nehme an, dass ein Vogel die lebenden Schnecken
abpflückt und hier an Steinen aufschlägt, ähnlich wie das bei uns die Singdrossel macht (an sog. „Drosselschmieden“). Das könnte die Schalenreste
im Rätselbild erklären. - Die drei turmförmigen Gehäuse habe ich von nebenan dazu gelegt. Sie gehören zu der im Mittelmeerraum häufigen Stumpfschnecke
(
Rumina decollata). Ihre Schalenspitze wird abgeworfen und das Loch von innen verschlossen. Als Nahrung dienen ihr u.a. die Eigelege anderer Schnecken.
Die Häufigkeit solcher Schnecken hat mich wirklich überrascht.
Danke allen, die mitgeraten haben!