Nächtlicher Besuch von Vespa crabroDie lauen Abende und Nächte nutzen wir recht gerne, um in Dämmerung und Dunkelheit auf der Terrasse den Dämmerschoppen
zu genießen, zu lesen, zu plaudern, und gegen 22:30 den Fledermäusen zuzusehen. Die gibt es noch, oder wieder, trotz
Insektensterben, dank wem auch immer! Sie fliegen oft knapp über unseren Köpfen zwischen Hauswand und Kiefer hindurch. Wunderbar!
Gestern Abend, es war völlig dunkel, kaum jemand im Freien, nur gelegentlich ein ferner Schrei? Ach ja,
WM! - Etwas surrt
und purrt an der Stehlampe: Eine Hornisse! Rasch die Kamera geholt und:

- Hornisse an der Lampe
Sie schwirrt an der Hauswand hoch. Wozu? - Vor zwei Tagen hatten wir bereits eine solche Besucherin, aber die kam um oben an den
Dachsparren Baumaterial fürs Nest abzuschaben. Die gestern schien eher ziellos zwischen Lampe und Hauswand zu pendeln. Die paar
Ameisenmännchen, Kleinzikaden und was da so angelockt wurde, sie interessieren nicht als Beute.

- an der Hauswand
Immer wieder landet sie am Boden. Der Blitz erhellt, dass diese Hornisse bereits sehr stark abgeflogene Flügel hat! - Die Völker sind
noch jung; kann das sein, dass eine Arbeiterin nach so kurzer Lebensdauer bereits derart abgewirtschaftet ist.

- am Boden
Verhält sie sich so, wie manche Ameisenarbeiterinnen in der Haltung, die sich „totlaufen“? Oder ist sie etwa mit einer geringen Dosis
der berüchtigten Neonikotinoide in Kontakt gekommen? Garantiert nicht in meinem Garten und denen der direkten Nachbarn. Aber
Hornissen fliegen weit. Doch ist bekannt, dass bereits sehr kleine Dosen dieser Gifte bei Insekten Verhaltensstörungen auslösen, ohne
sie gleich umzubringen.

- Leider kann ich‘s nicht beweisen, aber der Verdacht liegt schon nahe!
Heute früh immerhin sah ich eine weitere, ganz heile Hornisse auf den Blättern einer Haselnuss. Wir haben also wieder ein wachsendes
Volk irgendwo in der Nachbarschaft. Und das freut uns!