Formica polyctena contra Lasius fuliginosus

Beide Arten, Formica polyctena und Lasius fuliginosus gelten als "Waldameisen" und sind auf Trophobiose angewiesen. Beide Arten gelten mitunter als sehr volkreich, F.polyctena kann einige 100.000 Arbeiterinnen im Nest beherbergen, L. fuliginosus bei polygynen u. polydomen Anlagen bis 2 Millionen (SEIFERT 291). Sie können daher als Konkurrenten auftreten, wobei Lasius fuliginosus wegen der chemischen Kriegsführung im Vorteil ist.
Gestern nachmittags hatte ich eine interessante Begegnung in einem völlig dunklen, sonnenlosen Hohlweg: ein Kriegsgeschehen zwischen beiden Arten.
Ort des Geschehens: Hügelland südwestl. von Klagenfurt (Kärnten) in einem Mischwald, 780 m Höhe. Zeit: 17:00 bis 18:00, Temperatur ca. 18°C Anwesend: Boro mit Hund!
SEIFERT berichtet zum interspezifischen Verhalten v. L. fuliginosus: "Das Mandibeldrüsensekret Dendrolasin und das Dufour-Drüsensekret Undekan bewirken intraspezifisch Alarmierung und Rekrutierung, auf den Gegner aber verwirrend- und extrem abschreckend. Eine langsame Territoriumsausweitung hinein in die Gebiete mächtiger Waldameisenkolonien mittels dieser Kampfstoffe ist keine Ausnahme" (S. 293)
Tatsächlich kann es sich um einen derartigen Vorgang gehandelt haben, es ist aber nicht sicher, weil ich den status quo vor diesem Geschehen nicht kenne.
Subjektive Beurteilung des Kampfgeschehens:
1. L. fuliginosus drang von einem bestehenden Nest am Fuß einer Rotbuche über einen Waldweg zu einer etwa 5 m entfernten Eiche vor. Der Vormarsch erfolgte sehr "diszipliniert", in einer Marschkolonne von etwa 4-5 cm Breite. Die Basis der Eiche war besetzt und von einem dicht gestaffelten Kordon von Arbeiterinnen umgeben. Beteiligt waren sicher einige Tausend Arbeiterinnen in der für L. fuliginosus typischen, relativ langsamen Fortbewegung.
F. polyctena-Arbeiterinnen drangen von der anderen Seite Richtung Eiche und einer in 3 m davon entfernten Fichte vor. Die Zahl der Arbeiterinnen war unübersehbar, in einer mindestens 2 m breiten, aber sehr losen und zerstreuten Formation. Die erwähnte Fichte wurde (noch) von unzähligen Formica-Arbeiterinnen belaufen. Diese zerstreute Angriffsformation sollte sich gegen die massive "Phalanx" der Lasius als Nachteil erweisen.
2. Im unmittelbaren Aufeinandertreffen beider Arten scheuten die Formica-Arbeiterinnen die Attacke. Die als kampfstark und sehr aggressiv eingestuften Waldameisen erwiesen sich als zögerlich, vor der unmittelbaren Konfrontation zurückweichend. Kein einziges Mal wurde die typische Droh- und Kampfhaltung der Formica mit vorgestreckter Gaster beobachtet und auch die entsprechende Krümmung der Gaster zum Verspritzen des Giftes bei Feindkontakt wurde kein einziges Mal gesehen.
3. Kampf: Wenn eine Formica zwischen die Lasius-Arbeiterinnen geriet, wurde sie attackiert. Das typische "Strecken" des Gegners, das einige Laisus-Verwandte als Kampfstrategie hervorragend beherrschen, wurde nicht angewendet. Die Formica-Arbeiterin schien apathisch, zu keiner sonst üblichen Abwehr bereit. Die Lasius-Arbeiterinnen umringten die anscheinend fast paralysierte Gegnerin und bissen dieser in Thorax- oder Kopfgegend, was bei der gut gepanzerten Formica kaum tödliche Folgen gehabt haben wird. Bei längerer "Gefangenhaltung" der Formica, schien diese mehr oder minder bewegungsunfähig zu sein. Es gab etliche dieser gefangenen Waldameisen, aber keine einzige gefangene Lasius fuliginosus.
Bilder folgen!
Gestern nachmittags hatte ich eine interessante Begegnung in einem völlig dunklen, sonnenlosen Hohlweg: ein Kriegsgeschehen zwischen beiden Arten.
Ort des Geschehens: Hügelland südwestl. von Klagenfurt (Kärnten) in einem Mischwald, 780 m Höhe. Zeit: 17:00 bis 18:00, Temperatur ca. 18°C Anwesend: Boro mit Hund!
SEIFERT berichtet zum interspezifischen Verhalten v. L. fuliginosus: "Das Mandibeldrüsensekret Dendrolasin und das Dufour-Drüsensekret Undekan bewirken intraspezifisch Alarmierung und Rekrutierung, auf den Gegner aber verwirrend- und extrem abschreckend. Eine langsame Territoriumsausweitung hinein in die Gebiete mächtiger Waldameisenkolonien mittels dieser Kampfstoffe ist keine Ausnahme" (S. 293)
Tatsächlich kann es sich um einen derartigen Vorgang gehandelt haben, es ist aber nicht sicher, weil ich den status quo vor diesem Geschehen nicht kenne.
Subjektive Beurteilung des Kampfgeschehens:
1. L. fuliginosus drang von einem bestehenden Nest am Fuß einer Rotbuche über einen Waldweg zu einer etwa 5 m entfernten Eiche vor. Der Vormarsch erfolgte sehr "diszipliniert", in einer Marschkolonne von etwa 4-5 cm Breite. Die Basis der Eiche war besetzt und von einem dicht gestaffelten Kordon von Arbeiterinnen umgeben. Beteiligt waren sicher einige Tausend Arbeiterinnen in der für L. fuliginosus typischen, relativ langsamen Fortbewegung.
F. polyctena-Arbeiterinnen drangen von der anderen Seite Richtung Eiche und einer in 3 m davon entfernten Fichte vor. Die Zahl der Arbeiterinnen war unübersehbar, in einer mindestens 2 m breiten, aber sehr losen und zerstreuten Formation. Die erwähnte Fichte wurde (noch) von unzähligen Formica-Arbeiterinnen belaufen. Diese zerstreute Angriffsformation sollte sich gegen die massive "Phalanx" der Lasius als Nachteil erweisen.
2. Im unmittelbaren Aufeinandertreffen beider Arten scheuten die Formica-Arbeiterinnen die Attacke. Die als kampfstark und sehr aggressiv eingestuften Waldameisen erwiesen sich als zögerlich, vor der unmittelbaren Konfrontation zurückweichend. Kein einziges Mal wurde die typische Droh- und Kampfhaltung der Formica mit vorgestreckter Gaster beobachtet und auch die entsprechende Krümmung der Gaster zum Verspritzen des Giftes bei Feindkontakt wurde kein einziges Mal gesehen.
3. Kampf: Wenn eine Formica zwischen die Lasius-Arbeiterinnen geriet, wurde sie attackiert. Das typische "Strecken" des Gegners, das einige Laisus-Verwandte als Kampfstrategie hervorragend beherrschen, wurde nicht angewendet. Die Formica-Arbeiterin schien apathisch, zu keiner sonst üblichen Abwehr bereit. Die Lasius-Arbeiterinnen umringten die anscheinend fast paralysierte Gegnerin und bissen dieser in Thorax- oder Kopfgegend, was bei der gut gepanzerten Formica kaum tödliche Folgen gehabt haben wird. Bei längerer "Gefangenhaltung" der Formica, schien diese mehr oder minder bewegungsunfähig zu sein. Es gab etliche dieser gefangenen Waldameisen, aber keine einzige gefangene Lasius fuliginosus.
Bilder folgen!