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Je höher, desto kälter

BeitragVerfasst: Sonntag 18. Februar 2024, 22:03
von Boro
Ich habe ein paar Handy-Fotos aus Tirol bekommen, genauer aus Osttirol. An sich gilt die Regel, dass die Temperatur mit der Höhe abnimmt. Das stimmt vor allem im Winter nicht immer: Vor allem in den Niederungen und Becken südlich des Alpenhauptkammes gilt in den Wintermonaten eine andere Norm: Die Temperaturumkehr (Temperaturinversion). In den sehr windschwachen Niederungen gibt es im Winter häufig Dunst, Nebel oder Hochnebel, da bleibt es kühler. Ich habe ein paar Handyfotos und einige Erläuterungen aus einer Höhenlage von etwa 1450 m bekommen. Ich kann das gut mit den Randgebieten der Landehauptstadt Klagenfurt, 450 m (Kärnten) vergleichen. Der Vorfrühling beginnt trotz 1000 m Höhenunterschied im Stadtrandbereich später. Man kann das phänologisch gut mit der Blüte der Hasel festmachen: Bei uns hat die Blüte vor etwa 10 Tagen eingesetzt, im Gebirge begann die Blüte schon vor etwa 20 Tagen. Und bei den Insekten, Ameisen, ist in der Höhe auch schon einiges los: Waldameisen (F. lugubris und F. sanguinea) sind schon länger aktiv, daneben wurden F. lemani, F. cunicularia und F. rufibarbis wiederholt beim Furagieren beobachtet. Interessant: nur Schuppenameisen zeigen diese Aktivität, die Knotenameisen (z. B. Manica rubida) oder Tetramorium sp. sind noch nicht zu sehen. Die Honigbienen fliegen seit gut 14 Tagen. Man muss aber festhalten: es handelt sich dort im Gebirge um eine Südhanglage!

Re: Je höher, desto kälter

BeitragVerfasst: Dienstag 20. Februar 2024, 15:55
von Boro
Jetzt habe ich noch gute Fotos bekommen: Waldameisen in Aktion. Um welche Art es sich handelt, kann man an Hand des Fotos nur vermuten: Kopfhinterrand bis zu den Augen kann ich keine Behaarung erkennen (außer Pubeszenz), so weit erkennbar weist das Pronotum nur eine geringe Behaarung auf. Es könnte sich um Formica polyctena handeln. Fotos von gestern, Defreggental in Osttirol auf etwa 1450 m.