Ameisen überstehen Überschwemmungen - aber wie?

Bereits im Juli hatte ich kurz darüber berichtet, mit was für Extremsituationen Ameisen, die nahe an natürlichen Flussläufen leben, zurecht kommen müssen: viewtopic.php?f=50&t=79&p=3557&hilit=hochwasser#p3509
Wir hatten, was das Wetter betraf, wirklich keinen schönen Sommer im Kanton. Häufiger Niederschlag liess allenorts die Flüsse über die Ufer treten – mit zum Teil erheblichen Schäden für Landwirtschaft und Anwohner.
Beim Sodbach sind solche Schäden ausgeblieben, das Wasser hat dort viel Platz. Aber natürlich hat der Bach sein Bett trotzdem verlassen und zwar wiederholt und für mehrere Tage. So dass ich mir dann doch etwas Sorgen um die Ameisen machte.
In der ganzen Umgebung zeugen aufgeschwemmter Sand, herumliegendes Schwemmholz, in eine Richtung „gekämmtes“ Gras und aufgeplatze Böden von den Wassermassen, die hier unlängst durchgeflossen sind. An den Rückständen, die an Bäumen und Büschen hängen geblieben sind, lässt sich der Wasserstand abschätzen: Bis zu 40 cm hoch sind die Wassermassen über manchen Ameisennestern geflossen!
Ich war dann doch erleichtert - aber auch verwundert, über den Betrieb, den die Ameisen bei meinem letzten Besuchen an den Tag legten: Mindestens zwei unterschiedliche Myrmica-Arten (eine mit ca. 4 mm langen Arbeiterinnen, die andere erreichen ca. 6 mm) haben lange Strassen errichtet. Von beiden Arten sind Gynen zu sehen. Manica rubida fouragieren einzeln aber massenhaft und (mindestens) eine Serviformica Art – wahrscheinlich aus der cinerea-Gruppe besetzt ihre Gebiete sehr dicht. Als wäre nichts geesen.
Dass die Ameisen während der Dauer der Überflutung weggezogen sein könnten (wohin?), schliesse ich aus. Die Neststandorte sind genau die gleichen wie vor dem Hochwasser. Neugegründete Nester kann ich ebenfalls ausschliessen, die Kolonien sind viel zu gross.
Wie die Ameisen die Überflutung überstehen, ist mir ein Rätsel – aber sie tun es!
Von Lasius-Arten finde ich zwar kein einziges Nest in Flussnähe, aber unterschiedlichste Lasius-Gynen (mindestends drei Arten: L. cf. niger, L. cf. umbratus und eine L. sp. mit gelber Unterseite) suchen nach Nistplätzen. Diese Gynen können allerdings von höhergelegenen Standorten stammen.
Das schlechte Wetter (und die Überflutung?) haben dazu gehführt, dass mindestens 5 Arten am gleichen Tag schwärmen. Überall huschen Gynen herum, viele fallen den fouragierenden Ameisen zum Opfer, den gelandeten Männchen geht es noch schlechter.
Was erstaunt ist, dass bei dieser dichte der verschiedenen Ameisenarten nur sehr vereinzelt Kämpfe stattfinden. Eigentliche Kriege zwischen Kolonien oder Terretorien die nur von einer Art beansprucht werden, entdecke ich keine. Sogar die sonst aggressiven Völker aus der cinerea-Gruppe
lassen andere Ameisen zum Teil ungehindert in unmittelbarer Nestnähe fouragieren.
Unter einem Stein befindet sich ganz offensichtlich ein Nest einer Formica sp. Auf dem Stein patroulliert aber dauernd ein halbes bis ein ganzes Dutzend der kleinen Myrmica sp. Diese bleiben von den Formica natürlich nicht unbemerkt, aber sie werden nicht angegriffen, weil sie sich – ähnlich wie Temnothorax-Arten sofort „unterwürfig“ an den Boden drücken, daraufhin lassen die Formica ab und gehen weiter. Ein einziges mal kann ich soagar beobachten, wie eine Formica die Myrmica packt und sie 50 cm weit vom Nest unverletzt wieder absetzt! Sorry wegen der schlechten Bilder, aber besser hab ichs nicht hinbekommen.
Wir hatten, was das Wetter betraf, wirklich keinen schönen Sommer im Kanton. Häufiger Niederschlag liess allenorts die Flüsse über die Ufer treten – mit zum Teil erheblichen Schäden für Landwirtschaft und Anwohner.
Beim Sodbach sind solche Schäden ausgeblieben, das Wasser hat dort viel Platz. Aber natürlich hat der Bach sein Bett trotzdem verlassen und zwar wiederholt und für mehrere Tage. So dass ich mir dann doch etwas Sorgen um die Ameisen machte.
In der ganzen Umgebung zeugen aufgeschwemmter Sand, herumliegendes Schwemmholz, in eine Richtung „gekämmtes“ Gras und aufgeplatze Böden von den Wassermassen, die hier unlängst durchgeflossen sind. An den Rückständen, die an Bäumen und Büschen hängen geblieben sind, lässt sich der Wasserstand abschätzen: Bis zu 40 cm hoch sind die Wassermassen über manchen Ameisennestern geflossen!
Ich war dann doch erleichtert - aber auch verwundert, über den Betrieb, den die Ameisen bei meinem letzten Besuchen an den Tag legten: Mindestens zwei unterschiedliche Myrmica-Arten (eine mit ca. 4 mm langen Arbeiterinnen, die andere erreichen ca. 6 mm) haben lange Strassen errichtet. Von beiden Arten sind Gynen zu sehen. Manica rubida fouragieren einzeln aber massenhaft und (mindestens) eine Serviformica Art – wahrscheinlich aus der cinerea-Gruppe besetzt ihre Gebiete sehr dicht. Als wäre nichts geesen.
Dass die Ameisen während der Dauer der Überflutung weggezogen sein könnten (wohin?), schliesse ich aus. Die Neststandorte sind genau die gleichen wie vor dem Hochwasser. Neugegründete Nester kann ich ebenfalls ausschliessen, die Kolonien sind viel zu gross.
Wie die Ameisen die Überflutung überstehen, ist mir ein Rätsel – aber sie tun es!
Von Lasius-Arten finde ich zwar kein einziges Nest in Flussnähe, aber unterschiedlichste Lasius-Gynen (mindestends drei Arten: L. cf. niger, L. cf. umbratus und eine L. sp. mit gelber Unterseite) suchen nach Nistplätzen. Diese Gynen können allerdings von höhergelegenen Standorten stammen.
Das schlechte Wetter (und die Überflutung?) haben dazu gehführt, dass mindestens 5 Arten am gleichen Tag schwärmen. Überall huschen Gynen herum, viele fallen den fouragierenden Ameisen zum Opfer, den gelandeten Männchen geht es noch schlechter.
Was erstaunt ist, dass bei dieser dichte der verschiedenen Ameisenarten nur sehr vereinzelt Kämpfe stattfinden. Eigentliche Kriege zwischen Kolonien oder Terretorien die nur von einer Art beansprucht werden, entdecke ich keine. Sogar die sonst aggressiven Völker aus der cinerea-Gruppe
lassen andere Ameisen zum Teil ungehindert in unmittelbarer Nestnähe fouragieren.
Unter einem Stein befindet sich ganz offensichtlich ein Nest einer Formica sp. Auf dem Stein patroulliert aber dauernd ein halbes bis ein ganzes Dutzend der kleinen Myrmica sp. Diese bleiben von den Formica natürlich nicht unbemerkt, aber sie werden nicht angegriffen, weil sie sich – ähnlich wie Temnothorax-Arten sofort „unterwürfig“ an den Boden drücken, daraufhin lassen die Formica ab und gehen weiter. Ein einziges mal kann ich soagar beobachten, wie eine Formica die Myrmica packt und sie 50 cm weit vom Nest unverletzt wieder absetzt! Sorry wegen der schlechten Bilder, aber besser hab ichs nicht hinbekommen.