Camponotus piceus gehört zu den kleinen Camponotus-Arten, die Arbeiterinnen werden 4 - 7 mm lang, die Gynen bis 10 mm. Es ist eine mediterran verbreitete Art, die nur in ausgesprochenen Wärmegebieten weiter nördlich vorkommt (Baden-Würtemberg, Pannonien) Auch in Österreich fehlt sie in einigen Bundesländern, nachgewiesen ist sie nur für Niederösterreich + Wien, Burgenland, südl. Steiermark und selten in Südkärnten. Die Art ist recht thermophil und lebt in sehr unscheinbaren Erdnestern, denen das Aushubmaterial weitgehend fehlt. Auch in Istrien war das Auffinden eines Nestes ein absoluter Glücksfall. C. piceus ist sehr scheu, stets fluchtbereit, bei Gefahr verschwindet sie unter Blättern od. lässt sich einfach fallen.
Ihre Fortbewegung ist interessant, weil sie den Erdboden nach Möglichkeit zu vermeiden sucht u. vor allem über Gräser läuft. Ihre Geschwindigkeit ist meist mäßig schnell, sie kann diese aber bei Gefahr blitzartig steigern. In der Dominanzhierarchie steht sie weit unten, weicht mach Möglichkeit allen anderen Ameisen aus, nur gegenüber Camponotus lateralis nimmt sie eine aggressive Haltung ein (was auf Gegenseitigkeit beruht) (Borovsky V.: Aggressives Verhalten von Camonotus piceus und Camponotus lateralis. Ameisenschutz aktuell 3/09)
Sie ernährt sich vor allem trophobiotisch und zoophag hauptsächlich von Aas. Nur sehr kleine Beutepartikel werden ins Nest eingtragen, größere Stücke bleiben liegen und werden nach der Rekrutierung zahlreicher Artgenossen zerlegt. Dabei halten stets einige Individuen Wache, indem sie bis zu etwa 10 cm um die Beute aufgeregt patroullieren.
Ihr Verhalten ähnelt in vielen Fällen der verwandten Camponotus lateralis mit der sie in der Vergangenheit öfter verwechselt wurde.