I. Einstieg
Eine genaue Angabe, was bisher geschah, gibt es hier
Mein Einstieg in die Ameisenhaltung war alles andere als glorreich. Ich hatte mir eine Camponotus ligniperdus-Gyne mit ein paar Arbeiterinnen bestellt, doch die Freude währte recht kurz: die Arbeiterinnen liefen sich tot, die Gyne legte keine Eier, die Brut verschwand nach und nach. Trotzdem wollte ich nicht aufgeben und bei einem Lasius cf. niger-Schwarmflug fing ich zwei Gynen. Ein paar Tage später fand ein weiterer Schwarmflug statt, ich hatte viel über die Gründung von Ameisen gelesen und dabei herausgefunden, dass Lasius niger teilweise in Pleometrose gründet. Also fing ich drei weitere Gynen.
Beim Angeln ein paar Tage später fand ein Freund von mir durch Zufall ein Lasius cf. niger-Nest mit sehr vielen Puppen. Ich nahm davon einige mit und legte genau zehn zu der einen Gyne.
1. Gründungsversuch
Ich hatte jetzt drei Kolonien und drei verschiedene Startbedingungen.
Kolonie A bestand aus einer einzelnen Gyne, die mit zehn koloniefremden Puppen gepushed wurde.
Kolonie B bestand aus einer einzelnen Gyne.
Kolonie C bestand aus drei Gynen.
So wollte ich für mich ( und nicht repäsentativ ) herausfinden, ob sich das Pushen lohnt und ob eine Gründung in Pleometrose den Gynen einen Startvorteil verspricht.
2. Kolonieentwicklung bis zur Winterruhe
Ich fasse es recht kurz:
Kolonie A hatte - durch das Pushen- sehr schnell erste Arbeiterinnen und ging mit etwa zwanzig bis dreißig Arbeiterinnen in Winterruhe.
Kolonie B ging mit etwa zehn Arbeiterinnen in den Kühlschrank.
Kolonie C warf beim Schlupf der ersten Pygmäen eine der drei Gynen aus dem Nest. Insgesamt entwickelte sich die Kolonie langsam, ich habe den Verdacht, dass die Gynen teilweise die Brut aufgefressen haben. Sie gingen mit nur vier Arbeiterinnen in die Winterruhe.
3. Kolonieentwicklung bis heute
Das erste, was nach der Winterruhe geschah, war, dass Kolonie C eine zweite Gyne aus dem Nest warf. Ich habe diese aufgesammelt und in einem Reagenzglasnest mit etwas Honig in eine Schublade gelegt. Die Gyne legte keine neuen Eier und starb relativ bald.
Alle Kolonien hatten die Winterruhe gut überstanden, Verluste konnte ich nicht sehen.
Kolonie A hat mittlerweile haufenweise Brut und wächst recht schnell. Wenn man Futter anbietet, sieht man auch viel Außenaktivität.
Kolonie B ist für ihre Größe auch sehr aktiv und aggressiv. Wenn neues Futter angeboten wird, stürzen sie sich meist nach nur wenigen Sekunden darauf.
Kolonie C hat auch viel Brut und jetzt auch mehr als zehn Arbeiterinnen.
Der Einblick in der Nest von B und C fällt mir jedoch schwer, daher kann ich sie auch schwer zählen.
II. Fortsetzung
Wirklich bahnbrechende Neuigkeiten oder Erkenntnisse gibt es nicht. Die Ameisen entwickeln sich weiterhin gut, ich habe noch keine Toten entdecken können und Futter wird auch fleißig angenommen. Ich bin wirklich gespannt, wie groß Kolonie A dieses Jahr noch wird.
Auf diesem Bild sieht man ganz gut, wieviel Brut bei denen vorhanden ist.
Die Anzahl der Arbeiterinnen wirkt relativ klein, allerdings sind sehr viele von ihnen in dem "Loch", was zum Schlauch führt und somit kann ich sie nicht fotografieren.
III. Bestandsaufname
1. Kolonie A


Brut: mindestens 50 Puppen, ein riesiger Berg Eier und einige Larven (jedoch schwer zu erkennen, da im "Loch")
2. Kolonie B


Brut: reichlich in allen Stadien.
3. Kolonie C


Brut: weniger als in Kolonie B, aber dennoch in allen Stadien vorhanden.