Gekochte Kartoffeln als Kohlenhydrat-Futter für AmeisenHeute früh sah ich auf dem Kompost im Garten ein paar Ameisen an dort entsorgten gekochten Kartoffeln. Es waren „Salzkartoffeln“,
geschält und in Wasser mit etwas Salz weich gekocht. Leider verschwanden die Ameisen, es war
Tetramorium cf. caespitum, immer
rasch, wenn ich mit der Kamera näher kam. Am Spätnachmittag gelang es dann endlich:

- Kartoffelstücke, an denen Tetramorium sp. Stückchen abknabbert
Am linken Rand des großen Kartoffelstücks, auf dem Weinblatt, sieht man kleine weiße Krümel, die von den Ameisen abgebissen wurden.

- Ausschnitt aus Bild 1...
..damit man die Ameisen richtig sieht!
Die Ameisen zerlegen die weiche Kartoffelmasse und tragen kleine Klümpchen Richtung Nest. Nun enthalten Kartoffeln als Reservestoff
Stärke, die unter Einwirkung von Enzymen (Amylasen) leicht in einfache Zucker zerlegt werden kann (bei uns sind Amylasen bereits
im Speichel aktiv, so dass Stärke, ob aus Kartoffeln, Brot oder anderen Getreideprodukten, teilweise schon beim Kauen zerlegt wird,
weshalb solche Lebensmittel dann leicht süß schmecken).
Vielleicht kann jemand, der ein Volk aus der
Tetramorium caespitum-Gruppe hält und Einblick ins Nest hat, mal den Versuch machen,
ein Stück Kartoffel anzubieten und zu schauen, ob die Bröckchen auf die Mundteile der Larven gelegt werden? – Es gibt ja außer den
bekannten Samensammlern viele Ameisenarten, die gerne auch Brotkrumen etc. eintragen.
Mir fiel bei der Beobachtung gleich ein, dass im AF ein Thread läuft, in dem es u. a. um das Verfüttern von gekochten Kartoffeln geht:
https://www.ameisenforum.de/diskussion- ... ml#p401468 (und folgende Posts)