Ja, so etwas gibt es! In Ländern mit einem gemäßigten Klima wie bei uns, gibt es zahllose Temnothorax-Arten, z.B. in Kanada und USA. Da sie nicht bei uns heimisch sind, sind es Exoten! Doch entgegen so manchen Wunschvorstellungen, in denen tropisch bis subtropisch verbreitete Arten dominieren, haben solche Arten aus gemäßigten Breiten eben auch eine Winterperiode und müssen entsprechend lange in passenden Überwinterungsbedingungen gehalten werden!
Es gibt jedoch auch in wärmeren Regionen Temnothorax-Arten. So sind im neotropischen Bereich von Mittelamerika, u.a. der Antillen, Arten aus der ehemaligen Untergattung Macromischa verbreitet. Inzwischen sind sie unter Temnothorax zu finden. Sie sind auffällig gestaltet, oft bunt gefärbt, und eigentlich sehr interessant auch für echte Forschung. Siehe z.B. T. poeyi aus Kuba hier:
Was haben wohl die merkwürdigen Anschwellungen der Schenkel zu bedeuten?
Oder auch T. aztecus http://www.antwiki.org/wiki/Temnothorax_aztecus
Doch leider sind diese Arten sehr wenig untersucht und m.W. kam bisher keine in den Handel.
Für die Gemeinschaftshaltung haben sich aber auch einheimische Arten als geeignet erwiesen. So gelingt es ohne weiteres, Camponotus herculeanus mit Temnothorax unifasciatus zusammen zu halten. Beschrieben ist das z. B. hier: Buschinger, A. & Schmid, S. (2005): Futter für Feinde fördert Frieden. Ameisenschutz aktuell, Jahrgang 19, S. 99-101.(S. Schmid war seinerzeit im Ameisenforum aktiv). Siehe auch hier.
MfG,
Merkur