Sonntägliche Eindrücke vom Spiesfeld (Rhein-Main-Ebene)

[Merkur]

Gestern hatten wir uns einen gemütlichen Nachmittag vorgenommen, mit Spaziergang zu einem Erholungsgebiet in der Nähe.
Es ist eine ausgedehnte Fläche, mit einem großen Fischteich, alten Kiefern, Spielgeräten, Grillplätzen, Sitzgruppen und einer kleinen Gaststätte (gutes Schwarzbier, Kaffee, Eis usw.). Am Rande von Dieburg (Südhessen) gelegen wird der idyllische Platz von vielen Besuchern genutzt, Ureinwohnern und Neubürgern; auch wir waren immer mal dort, mit Kindern, später mit Enkeln. Selbst bei gutem Besuch ist es da irgendwie idyllisch und geruhsam.

Spargelanbau in Aquakultur?

Vom Waldparkplatz ging es ein paar Kilometer durch einen nassen Mischwald mit neu geschobenen Amphibienteichen, über Wiesen und entlang an einer neuen, riesigen Anbaufläche für Spargel, stellenweise in "Aquakultur". Das war wohl nicht ganz so gedacht! Aber das Gelände ist ein eiszeitliches Flugsandgebiet mit sehr geringen Höhenunterschieden, und vor ein paar Tagen muss es da heftig geschüttet haben.

Die "Flucht aus Ägypten"?

Eine Familie Nilgänse auf dem Weiher. Seit wenigen Jahren breiten sie sich in Deutschland maßlos aus. Mit unserem Klima kommen sie bestens zurecht. Was ein Glück, dass das mit Ameisen aus ihrer Heimat nicht möglich ist! (Oder?)

Multikulti am Teich

Das nette Mädchen, das hier die Ägypten-Flüchtlinge füttert, ist sicher nicht vom Nil.

Stillleben mit Erpel und Wasserschwertlilie

Einfach "idyllisch"!

Ein Paar Ureinwohner

Ein Stockentenpaar. Ins rechte Licht gesetzt können sie manchem Tropenvogel Paroli bieten!

Formica pratensis, die "Wiesen-Waldameise"

Ameisen, ja, die gibt es da auch. Bei herrlichem Sonnenschein, aber nur 14°C Lufttemperatur, war allerdings nicht viel von ihnen zu sehen.
Auf dem Rückweg vom Spiesfeld quert man eine große, trockene Wiese, auf der gelegentlich Schafe oder Pferde weiden. Jetzt gehörte sie den Wiesen-Waldameisen mit ihrem typischen, flachen Nest aus Grashalmen und Kaninchenkot. Der üppige Kranz aus Rainfarn um das Nest zeigt an, dass Nahrungsreste und Kot der Ameisen ordentlich "Pflanzennährstoffe" enthalten. Auf dem Nest: Business as usual, es war nichts Besonderes zu beobachten, keine Sonnung mehr, noch kein Schwarmflug, wie halt üblich bei Ameisen….

MfG,
Merkur

EDIT: Ein Hoch auf die Forentechniker und die Software! - Es macht hier wirklich Spass, schöne Bilder zu präsentieren!
Und nebenbei: Keines ist größer als 200 KiB!

[hormigas]

Hey Merkur,
Schöner Bericht und schönes Wochenende wie ich sehe :)
Besonders das Nest der Formica pratensis das mit dem Rainfarn umgeben ist gefällt mir!
Dieser Rainfran wird ja auch z.B. in diesem Tutorial als Wirtspflanze für eine Blattlauszucht vorgeschlagen.
Vielleicht bringt diese Pflanze der Kolonie sogar einen Nutzen?
LG

[Merkur]

@ hormigas:
An dem Rainfarn waren keine Blattläuse. Ich habe recht lange nahe daran gekniet um evtl. eine gute Nahaunahme der Ameisen zu machen. Das Ergebnis war ... langweilig!
Formica pratensis legt ja lange, meist eingetiefte Straßen an, oft 30 und mehr Meter lang, gerne zu Gebüschgruppen oder einzelnen Bäumchen hin. Auch bei dem gezeigten Nest führte eine Straße in Richtung zu einem Feldgehölz. Das Nest kenne ich seit vielen Jahren (zumindest nach der Lage). Es ist auch schon im AWiki abgebildet, im August 2008!
An Rainfarn gibt es zeitweise recht viele Blattläuse, die aber nach meinen Erfahrungen hauptsächlich von Lasius spp. (niger und andere) sowie Myrmica spp. besucht werden.

MfG,
Merkur

[Karlo]

Hallo Merkur,
ich kann Dir nur beipflichten, es macht wirklich Spaß, hier Bilder zu präsentieren. Dank an die Forentechniker.
LG Karlo