Lederlaufkäfer und Grüner Dickbauch

- Carabus coriaceus
Gestern haben wir wieder mal das hübsche Odenwaldtälchen bei Fürth abgewandert, das ich
hier vor vier Jahren vorgestellt hatte. Das dort erwähnte landwirtschaftliche
Anwesen ist leider weiter heruntergekommen; der umgebende Wald und Bachlauf sind eine wilde Müllkippe geworden, mit Bauschutt und ausgedienten Maschinen.
Auch die verbrauchten Plastikplanen dekorieren noch das Gelände. Immerhin fand sich darin wieder wenigstens eine Blindschleiche, ein Nest von
Myrmica cf.
rubra,
und erfreulicherweise dieser Lederlaufkäfer. Er ist unser größter Laufkäfer, 3-4 cm lang. Den hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Man sollte ihn nicht anfassen:
Er kann kräftig zubeißen, und sein Duft ist nicht gerade attraktiv.

Aber er steht ohnehin unter Schutz, so dass man legal nur die von seiner Oberfläche reflektierten
Photonen mit der Kamera einfangen und mitnehmen darf.

- Gastrophysa viridula
Weiter oben im Tälchen, wo sich recht trockene Wiesen ausbreiten, entdeckten wir auf Sauerampfer diesen hübschen Käfer von ca. 4 mm Größe (dass der linke Fühler verkürzt ist,
sah ich erst auf dem Foto). Laut Wikipedia soll er jetzt "Grüner Sauerampferkäfer" oder "Ampfer-Blattkäfer" genannt werden; früher hieß er „
Grüner Dickbauch“, und das besagt auch
der wiss. Name: Gaster = Bauch und Physa = Blase, aufgebläht; viridula = grünlich.
Gastrophysa entspricht dem Begriff „physogastrisch“ für Ameisenköniginnen, deren Gaster
von aktiven Ovarien aufgetrieben ist. Die Käfer sind eigentlich zahlreich stets auf Sauerampfer zu finden, samt ihren schwarzen Larven, doch habe ich ihn heuer
erst dieses eine Mal zu Gesicht bekommen. Er scheint seltener geworden zu sein.