Es sollte weder "Blut" noch Hämolymphe (das "Insektenblut") an der Exuvie anhaften.
Vor der Häutung (zum nächsten Larvenstadium, oder zur Imago) sezerniert die Haut (die Epidermis, auch Hypodermis genannt, da unter der Cuticula gelegen) eine Exuvialflüssigkeit, die von innen her die Cuticula weitgehend abbaut, bis zu den äußersten Schichten. Brauchbare Bestandteile werden von der Hypodermis resorbiert. Die Hypodermis sezerniert nach außen eine neue Cuticula. Im Bereich wachsender Körperteile (Beine, Flügel etc.) legt sich die Hypodermis in Falten, so dass auf ihrer Außenseite auch die neue Cuticula gefaltet ist.
Zwischen der neuen Cuticula und den Resten der alten Cuticula befindet sich weiterhin Exuvialflüssigkeit, die eine problemlose Abtrennung der alten Cuticula ermöglicht. Diese platzt an vorgegebenen Stellen, so dass das neue Stadium unter Luftaufnahme herausschlüpfen kann. (Dabei wird auch die chitinige Innenauskleidung der Tracheen herausgezogen; man sieht sie gerade bei Libellen-Exuvien gut als weiße “Fäden“ aus der Exuvie heraushängen).
Die Flügel werden durch Einpumpen von Luft in die Tracheen und von Hämolymphe in die Flügeladern gestreckt, so dass sie in der endgültigen Form aushärten können.
Nun kommt Spekulation: Die Exuvialflüssigkeit enthält gewiss etwas an Proteinen, z. B. Enzyme, die bei Ab- und Aufbau der Cuticula-Schichten mitwirken. Die Flüssigkeit trocknet an der Exuvie ein, und sie könnte für die Ameisen noch interessant sein. Wie gesagt: Spekulation! Ich weiß es nicht sicher.
Zur Verdeutlichung der eben beschriebenen Entfaltungsvorgänge ein Bild:
- Microdon sp., schlüpfende Fliege
Ich habe im Moment nur das einer schlüpfenden
Microdon-Fliege zur Hand, aber man sieht sehr schön die unmittelbar nach dem Schlupf noch gefalteten Flügel, und daneben die Fliege mit „aufgepumpten“, entfalteten Flügeln, die nur noch aushärten müssen.
MfG,
Merkur