Das Rätsel ist wohl doch etwas schwer!
Immerhin hat keiner den Verdacht geäußert, dass ich das Einschussloch eines geschossenen Stückes Wild fotografiert hätte!
Ameisenfreund kam wohl am nächsten: Ja, nach einigermaßen ergiebigen Regenfällen fängt die Pilzsaison an!

- Leberpilz, älteres Exemplar
Das Bild zeigt einen
Leberpilz, oder Eichen-Leberreischling (Fistulina hepatica), auch Leberreischling oder Leberpilz oder Ochsenzunge.
Er wächst zumeist an morschen Eichen, so auch hier am Fuß einer weitgehend abgestorbenen Eiche.
Im frischen Zustand ist er oberseits rot bis dunkelrot zu braun (daher Leberpilz). Hier ist die Deckschicht bereits abgefressen, so dass
die fleischähnliche Maserung im Inneren erkennbar wird.

- Mistkäfer fressen an dem Pilz
An der Basis dieses Exemplars sitzen wie „schwarze Diamanten“ drei Mistkäfer, die sich die Mahlzeit anscheinend schmecken lassen.

- Rätselbild komplett
Ich habe ein jüngeres Exemplar angeschnitten um sicher zu gehen, und das abgeschnittene Stückchen fürs Foto neben den alten Pilz gelegt. Am unteren Rand ist das Sporenlager zu sehen, das hier aus dicht gepackten, aber einzeln stehenden Röhren besteht (Unterschied zu Röhrlingen!).
Das „blutige Loch“ hat XY Unbekannt hindurch gefressen.
Vermutlich hat kaum jemand hier diesen Pilz schon einmal gesehen. Es ist selten, dass schwer geschädigte Eichen (und andere Bäume) lange genug im Forst stehen bleiben. Ich selbst habe den Leberpilz vor ca. 50 Jahren mal in der Umgebung von Würzburg gefunden (und gegessen! – Er war aber schon etwas ältlich und daher nicht so recht schmackhaft). Später bin ich diesem Pilz nur noch in Pilzbüchern begegnet.

MfG,
Merkur